Es ist nicht nur das letzte Visum, das wir auf unserer Tour benötigen, sondern auch das, wovor wir am meisten Respekt hatten. Viele Berichte kursieren darüber in Foren und der Reiseradlerszene. Beim Auswärtigen Amt ist zu lesen, dass außerhalb des Heimatlandes gar kein Visum zu bekommen sei. In der Radlerszene ging es immer darum, in welcher Stadt zurzeit am ehesten ein Visum für mehr als 30 Tage zu bekommen sei. Das wechselte ständig. Für uns war klar, dass wir es in Hanoi versuchen wollten. Hilfreich waren ein paar Berichte, die den Prozess beschrieben, so dass wir in etwa wussten, was auf uns zukommt. Allerdings blieb unklar, bzw. wurde deutlich verneint, dass ein Visum ohne Hin- und Rückflugticket genehmigt würde. Außerdem berichteten einige von der Notwendigkeit, ausreichende finanzielle Mittel , für die gesamte Reisetour gebuchte Hotelübernachtungen sowie eine Einladung nachzuweisen. Wir bereiteten also die Unterlagen vor:
Wunderbarerweise haben wir eine offizielle Einladung aus der Partnerstadt von Wolfsburg. Vielen Dank an dieser Stelle an die Stadtverwaltung! Außerdem schrieben wir eine glaubwürdige Reiseroute in groben Zeitabschnitten für 60 Tage auf. Wir druckten einen Fahrplan für den Bus von Hanoi nach Nanning und den Fähren-Fahrplan von Shanghai nach Japan aus, jedoch keine Tickets. Kopie der Reisekrankenversicherung. Und wir buchten für die ersten zwei Nächte, eine Nacht zwischendurch sowie für die letzten Nächte insgesamt vier Hotels, die wir wieder stornieren können. Damit ausgestattet, das Passfoto dazugepackt, liefen wir in der chinesischen Botschaft auf. Freundlicher professioneller Empfang an der Tür, keine Abgabe des Handgepäcks, jeder ein Formular in die Hand gedrückt- ausfüllen. Keine besonderen Daten, das Übliche. Ein Mitarbeiter überflog alles, knipste unser Passfoto an den Antrag und zeigte uns den Schalter, wo wir hinsollten. Drei Minuten später reichten wir die Unterlagen durchs Fenster. Eine freundliche Mitarbeiterin schaute die Unterlagen durch und meinte dann, für 60 Tage müsste sie den Manager fragen. Wir sollten morgen früh wiederkommen. Das war schon mal super, denn sie hat keine weiteren Unterlagen eingefordert. Am nächsten Morgen hatten wir vorsichtshalber einen Ausdruck mit dem aktuellen Kontostand dabei- nur für den Fall… Aber sie reichte uns nur den Zahlungsbeleg für die Visagebühr von zwei mal 30$ rüber und sagte, am 17. könnten wir das Visum abholen. Wir waren etwas platt, denn irgendwo hatten wir gelesen, dass bei mehr als 30 Tagen auch ein Interview fällig sei mit Begründung weshalb länger als 30 Tage etc. Wir hatten uns auch darauf schon ein paar Antworten überlegt. Nun wollte gar keiner unsere Argumente hören! Wir fuhren die 3 km zu der Bank, bezahlten die 60$, ebenfalls eine Sache von 3 min. und das war’s.
Heute morgen haben wir das Visum abgeholt. 60 Tage, Einreise innerhalb von 3 Monaten.
Morgen geht´s zum Abschluss des Südostasienabschnitts für drei Tage mit dem Schiff durch die Halongbucht, dann Richtung chinesische Grenze.
hallo, Karin und Fritz,
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie grossartig ihr all die vielen grossen und kleinen Probleme lösst, herzlichen Glückwunsch! Sicher bekommt man mit der Zeit Übung und kann sich auf die jeweiligen “Landessitten” einstellen. Gelassenheit und Humor können auch sehr hilfreich sein habe ich in Indien und Brasilien gelernt, wo wir einige Jahre gelebt haben mit unserer grossen Familie.- Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und viel Glück!!
Liebe Grüsse. Inge mit dem Liegedreirad
Herzlichen Glückwunsch!
A Dream becomes true?
Falls Euch die Ziele ausgehen sollten, schon mal viele Grüße von einem “möglichen” neuen, dem “most south point of Africa”
Von Sabine und Micha
Hallo Ihr Beiden Weltradler,
Glückwunsch zu Euren erhaltenen China-Visa!
Bin selbst irgendwann im Zeitraum KW43 bis KW45 für einige Tage dort,
um meinen (ex-)Arbeitgeber noch etwas als Seniorexperte zu dienen.
Vielleicht sehen wir uns ja in Shanghai, falls Ihr dann nicht bereits in Japan oder gar auf der Rückreise seid.
Ich wünsche Euch weiterhin eine spannende Tour.
Vielen Dank für die wirklich schönen Berichte.
Gruß,
Christian Hillmer