… macht ihr am Tag denn so?” wurden und werden wir öfters gefragt. Das hängt ganz von den Gegebenheiten ab, von Straßenverhältnissen, Steigung, Wetter, Tagesform usw. Der schlechteste Tag seit Langem war der 14. Mai. Da sind wir morgens geweckt worden von einem Esel, der durch den Lüftungsschlitz des Zeltes linste (ein Esel guckt rein, Zwei gucken raus). Zelt im Regen abgebaut inmitten einer Schafherde, kaum gefrühstückt. Im nächsten Ort ein paar Gläser Tee getrunken und los. Und dann war da ein Pass auf 2200 m, der in der Karte nicht eingezeichnet war. Und ein Navi haben wir ja nicht mehr. Also ging’s 30 km bergauf, nach wenigen Kilometern waren wir trotz Regenzeug nass bis auf die Knochen. Nass wie wir waren ging es dann bei 5° C 10 Kilometer bergab. Total verfroren haben wir uns dort ein Zimmer genommen und uns ganz langsam wieder erholt. Tagesleistung 40 km.
Am 17. Mai Hatten wir das Gegenteil: Bei bestem Wetter hatten wir ein ziemlich ebenes Hochtal und einen formidablen Rückenwind, der uns bisweilen mit 40 km/h vor sich her trieb. Gut gelaunt haben wir ohne Mühe 112 km gemacht, hätten allerdings sicher noch 30 dranhängen können, wenn nicht der nächste Passanstieg bevor gestanden hätte, dicke Wolken aufgezogen wären und wir nicht ein schönes Schlafplätzchen im Dorf neben der Moschee gefunden hätten. Die benachbarte Bäuerin brachte uns denn auch gleich Brot, wunderbaren Käse und frisches Wasser.
Also: pro Woche sind das etwa 500 km.
Liebe Karin, Lieber Fritz
tolle Reiseberichte, die ich begeistert verfolge! Bei der Distel (vom 20, Mai 2015) handelt es sich um “Hyoscyamus reticulatus L.” eine Verwandte des bei uns heimischen Bilsenkrautes. Als starkes Halluzinogen Bestandteil der Hexensalbe.
Viele Grüße, Jochen
Guten Weg.