Wir nehmen das Boot über den Tonle Sap. Morgens um 6.30 Uhr radeln wir die 10km zum Anleger. Der See ist in der Trockenzeit um einiges flacher und die Ufer ziehen sich zurück. Wir merken das im Laufe der Bootsfahrt, denn wir müssen einmal umsteigen und die Fahrt dauert ca 2 Stunden länger als angekündigt. Vielleicht musste das Boot langsamer und vorsichtiger fahren, einige Male ruckelte es auch etwas, wahrscheinlich Grundberührung.
Am Anleger trafen wir ein französisches Radlerpaar wieder, die wir an der Grenze von Nepal nach Indien beim Warten auf den Passstempel kennengelernt hatten! Sie hatten in etwa die gleiche Route, nur dass sie die ganze Strecke Myanmar wie geplant radeln konnten, weil sie das permit schon lange vorher hatten. Nun ja. Ihre weitere Route gleicht der unseren bis Ho Chi Min City, wer weiß, vielleicht trifft man sich ja nochmal.
Der Tonle Sap ist nicht nur ein riesiger See und Lebensgrundlage für viele Kambodschaner, sondern spielt auch in ihrer Mythologie vom Entstehen der Welt eine wichtige Rolle- soweit ich das verstanden haben. Auf dem See, der zumindest in der Trockenzeit in großen Teilen “begehbar” ist, leben viele Menschen in schwimmenden Dörfern. Anders als auf dem Lok Tak in Manipur bestehen die Dörfer tatsächlich aus Hausbooten. Und es sind viele!
Die Fahrt zog sich doch ganz gut hin- halb betäubt und durchvibriert vom Motorenlärm, kamen wir um 17.00 Uhr in Phnom Penh an. Die Guesthouses waren nicht weit und reichhaltig vertreten. Wieder mal eine kleine Travellerwelt.