1975 erreichten die Truppen der Roten Khmer die Hauptstadt Phnom Penh und wurden dort begeistert begrüßt. Die historischen Details kann man gut bei Wikipedia nachlesen. Die Truppen, großenteils aus Kindersoldaten bestehend, evakuierten die Stadt und trieben die Bewohner aufs Land, um aus allen Bauern zu machen. Intellektuelle und Ingenieure, Lehrer, Ärzte usw. wurden als Feinde des Volkes verhaftet. Es reichte das Tragen einer Brille, um verdächtig zu sein. Im ganzen Land wurden Foltergefängnisse eingerichtet, von denen Tuol Sleng oder „S-21“, eine ehemalige Schule mitten in Phnom Penh, das größte war. Heute ist dies eine vielbesuchte Gedenkstätte. Hier wurden im Laufe der gut drei Herrschaftsjahre der Roten Khmer 15 000 bis 30 000 Menschen gefoltert, und wer diese Folter überlebt hatte, wurde nach Choeung Ek verbracht. Genau sieben Menschen sollen Tuol Sleng überlebt haben, ohne hier ermordet zu werden.
Fotos der Innenräume sind nicht erlaubt, ich habe mich also auf einige Aufnahmen des Außenbereichs, der vergleichsweise friedlich wirkt, beschränkt. Die Innenräume sind kaum erträglich. Fotos davon sind bei Wikipedia zu sehen.
Unter dem Eindruck dieser Einrichtung haben wir beschlossen, auf die geplante Besichtigung des Königspalastes und der Silberpagode zu verzichten und haben uns stattdessen in einem kommunalen Kino den Film „The killing Fields“ von Roland Joffé (GB 1984, Musik Mike Oldfield) angesehen, quasi als Vorbereitung auf den nächsten Tag.