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Trondheim

Wir haben lange überlegt, welche Route wir von Røros nach Trondheim nehmen sollten. Die sicher schönere auf einer Nebenstrecke oder die direktere. Die erste Variante hatte deutlich mehr Höhenmeter und ca. 60 km mehr Strecke aufzuweisen. Dafür mehr Campingplätze am Wegesrand. Hm, einen Tag länger durchs Inland oder schneller an die Küste? Wir entschieden uns für die einfachere, kürzere Variante. Sie war auch wunderbar, teilweise spektakulär schluchtig und, da es Sonntag war, wenig befahren. Das war gut, denn sie schlängelte sich am Fluss Gaula entlang abwärts und ist recht eng. Wir fuhren übrigens bei strahlendem Sonnenschein los und es blieb auch famos trocken! Den Gegenwind und die 500 Hm nahmen wir locker mit. Wir wunderten uns etwas über die vielen Motorbikes, die an uns vorbeirauschten – bis wir an einem Cafe vorbeikamen, wo mindestens 30- 40 Motorräder standen und ein Schild „Route 30“ analog der berühmten „Route 66“ leuchtete – Ah ja.

Wir schafften tatsächlich die 106 km zum nächsten Campingplatz in Støren, einem Eldorado für Fliegenfischen-Liebhaber. Auf dem Campingplatz standen wirklich viele deutsche Camper und es tönten verschiedene deutsche Dialekte übers Gelände. Allerdings, hörten wir, war dieser Tag kein guter Tag gewesen und es herrschte etwas gedrückte Stimmung.
Wir freuten uns über Waschmaschine und Trockner. Morgens dann Kurzetappe (alles unter 70 km ist Kurzetappe) nach Trondheim. Auf dem Weg begegneten wir 3 -in Worten DREI- Reiseradlern!! Zwei in unserer Richtung unterwegs- ein kurzer Gruß und sie überholten uns lässig, einer kam uns entgegen.
Und wieder bestes Wetter (ich sag´s, damit wir nicht nur über schlechtes Wetter schreiben). Weit vor Trondheim war ein Radweg ausgeschildert. In Trondheim selbst ist Radverkehr normal. Hervorragende breite zweispurige Radwege, auf dem denkmalgeschützten Kopfsteinpflaster laufen zwei Spuren mit glatten Steinplatten für den Radverkehr, überall sieht man Abstellanlagen, Fahrradgaragen und der besondere Hit ist der Fahrrad-Lift über 120 m einen steilen Buckel hoch. Den mussten wir uns natürlich ansehen. Eine Fahrradführungsgruppe stand gerade da und wir konnten zusehen, wie andere Erfahrungen sammelten. Quintessenz: spannende und sicher gute Sache, wenn man´s geübt hat – ich würde eher schieben.
Wir genießen einen Stadtbummel durch die Altstadt, den Hafen, die lebendige entspannte Atmosphäre. Obwohl Restaurants für uns SEHR teuer sind, müssen wir unbedingt in ein lokales Brauereirestaurant und dort eine Biertasting-Fortbildung machen. An Fritz Gesicht auf dem Foto kann man die Ernsthaftigkeit erkennen, mit der er am Werk ist-von wegen Spaß und Genusssucht!

Der Nidarosdom ist – so schreibt der Reiseführer, ein Nationalheiligtum der Norweger. Nun, das können wir nicht beurteilen, aber beeindruckend ist er auf jeden Fall. Wir ließen uns bei einer netten Führung einiges über die Geschichte erzählen und wandelten bestimmt zwei Stunden in der Kirche rum.

Nun ist wieder Planung für den nächsten Tour- Abschnitt angesagt. Wir wollen die berühmte Küstenstr. Nr. 17 fahren. Soweit der Plan. Irgendwann werden wohl wir eine Strecke mit Hurtigruten abkürzen. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nächstes Ziel ist Bodø oder direkt die Lofoten. Aber dazwischen liegen noch ca. 700 km und etliche Höhenmeter.

3 Kommentare

  1. Høllø (oder wie)?
    Da habt Ihr ja schon einiges durchgemacht! Dann wünschen wir euch weiterhin bestes Wetter, tailwinds, und dass Ihr nicht in einen Fjord fallt.
    Habt Ihr eigentlich rausgefunden, warum man “alter Schwede” sagt??

    Off-topic: wir selbst sind gerade am Planen unserer USA-Route Teil 2. Sierra Cascades rauf und am Pacific runter. Und dann wollten wir evtl. Costa Rica anhängen (November/Dezember). Haben dazu auch eueren Blog gelesen. Könnt ihr uns dazu raten? (Dass Übernachten teuer ist, haben wir wohl kapiert.) Ist zwar im Moment nicht ganz euer Thema, aber vielleicht…
    Liebe Grüße, Rolf & Mecki

    • Fritz sagt

      hi ihr zwei, schön, dass Ihr weiter Pläne schmiedet. Costa Rica ist einfach toll. Demnächst mehr per mail dazu.
      VG

  2. Marie - Luise Quandt sagt

    Hej, Ihr Zwei,
    macht wieder riesig Spaß, mit euch mitzufahren.
    Bei unserer Norwegenreise, bei Oslo, lange her, hatten wir die ganze erste Woche fast nur Regen . Zwischen Gummistiefeloberrand und Friesennerz Unterrand saugten sich die Jeans ruck-zuck voll durch die nassen Gräser. Museen in Oslo(z.B.Fram) und Sprungschanze besucht. Alle Spiele waren gespielt, alles gemalt, geraten… Die Laune der sonst so verträglichen Familie ging langsam in den Keller. Beim Frühstück nach einer Woche fragte ich so nebenbei, ob wir nicht vielleicht nach Hause…? Erleichtert packten wir alles ein – und am nächsten Tag wieder aus. Bei DEM Wetter , strahlend blauer Himmel, und so blieb es: Sehr, sehr schön! Am 10.7. floß uns sogar Jochens Blaubär- Sahnetorte vom Tisch.
    Alles Gute vor allem für das Knie und liebe Grüße !
    Ischen

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