Ich nenne ihn mal den Südostasiatischen Volks-Diesel. Es gibt ihn in den ländlichen Regionen aller Länder Südostasiens und er wird mit vielfältigsten Aufgaben betraut. Der niedertourige Einzylinder–Diesel wird per Handkurbel gestartet. Er besitzt einen integrierten Scheinwerfer. Am häufigsten wird er auf Fahrzeugen eingesetzt. Dann wird er mit einem Getriebe kombiniert, das gleich die Vorderachse enthält und einen langen Lenker hat. Eingekuppelt wird meistens durch Anspannen der beiden Keilriemen auf der linken Seite. Der Lastenträger mit Sitz und Hinterachse ist kardanisch am Vorderteil aufgehängt. Das Ganze fährt je nach Ladung (Menschen, Vieh, Reissäcke …) zwischen 15 und 25 km/h, also etwas schneller oder etwas langsamer als wir.
Den Hänger kann man abhängen und an der Straße stehen lassen, Pflugschar und Metallräder für schwere Böden montieren, und fertig ist der Motorpflug für das Reisfeld. Früher hatte man dafür Wasserbüffel.
Daneben sieht man manchmal weitere skurrile Fahrzeuge, oft lokale Konstruktionen, die zwei Dörfer weiter nicht mehr vorkommen.
Schließlich wird er aber auch in verschiedensten Kombinationen eingesetzt: als Wasser- oder Güllepumpe, am Betonmischer, Förderband, als Quirl im Shrimps-Becken, Lastenaufzug, Stromaggregat, Sägewerk …
Die Überschrift war nicht ironisch gemeint: Mich begeistert tatsächlich die einfache Technik, die auch problemlos am Straßenrand repariert werden kann (und oft auch wird!) und die dadurch bedingte universelle Einsetzbarkeit. Der Kreativität -als eine der großen Fähigkeiten der Menschen hier- wird keine Grenze gesetzt.
hallo, Fritz,
die einfache Technik, die du so gut darstellst, gefällt mir auch sehr gut. Bei uns ist doch vieles inzwischen sehr übertrieben! Wozu brauchen wir immer stärkere Motoren in den Autos oder Autorennen? ?
Weiterhin alles Gute für euch und herzliche Grüsse. Inge