Nach über 23.000 km war es nun soweit. Die Plattenhäufigkeit nahm etwas zu und so entschloss sich Fritz schweren Herzens, einen neuen Mantel auf dem Hinterrad aufzuziehen. Und er nahm den alten nur bis zum nächsten Reifenlager mit!
Das Essen soll in China ja sehr wichtig sein, so hört man immer wieder. Für uns sieht es so aus, als ob Chinesen zwar gerne essen, aber stets in einer ungeheuren Geschwindigkeit. Mag sein, dass es zu offiziellen Anlässen oder Geschäftsessen anders ist, Hugo Normalchinese von der Straße geht ins Straßenrestaurant, bestellt, isst und ist wieder weg- in maximal 15 min.
Das schaffen wir nicht. Denn für uns ist die Essensauswahl häufig schon eine Herausforderung. Mit viel Glück gibt es Bilder, die aber durchaus nicht die tatsächliche Speiseauswahl darstellen müssen. In dieser Region haben die kleinen Restaurants große Kühlschränke mit Glastüren, in denen sie ihre frischen Zutaten präsentieren. Das ist für uns am praktischsten. Die Chinesen gehen auch hin und wählen dort aus, was der Koch für sie zubereiten soll. Manchmal werden wir auch direkt in die Küche gelotst, um dort in die Töpfe zu schauen. Das finde ich immer wieder lustig und ein Erlebnis.
Überhaupt werden die Menschen in dieser Region immer freundlicher. Sie wirken interessierter und kommen etwas näher. Für Fritz manchmal schon wieder zu nah, wenn sie an die Räder gehen. Neulich hatten wir schon fast indische Verhältnisse, als ich aus dem Hotel herauskam und Fritz bei den Rädern saß, umringt von ca. 15-20 Chinesen. Wir glauben, dass hier nicht oft europäische Touristen durchkommen, und schon gar nicht auf dem Rad- und schon erst recht nicht so alte. Da ist es doch klar, dass geguckt und fotografiert wird.
Wir treffen immer mehr chinesische Sportradler auf der Straße.
Und wir werden häufiger eingeladen oder bekommen etwas geschenkt: eine Melone, Obst, Bier, ein Frühstück oder Mittagessen.
In Nanchang, 2,5 Mio. EW., konnten wir mal eben die Ostsee und die Nordsee umradeln. An der Südsee fanden wir ein nettes Hotel.
Morgens um 8.00 Uhr wurden wir Zeuge einer kleinen Knallerei, wahrscheinlich eine Ladeneröffnung, vielleicht auch nur eine Rabattaktion, wer weiß?
Ein paar Fotos von der Strecke:
hallo, Karin und Fritz,
es ist wirklich atemberaubend was ihr alles erlebt! wie werdet ihr wieder zuhause in den Alltag zurückfinden?? Ich hatte es schwer, als ich aus England kam, USA, Indien, Holland, Brasilien…Es brauchte eine gewisse Zeit, und ich wunderte mich oft, über was sich hier die Leute aufregen..
Fritz, sei nicht traurig über deinen zerschlissenen Reifenmantel. Ich musste meine Reifen schon nach einem Jahr mit nur 4000 km ersetzen, Marathon plus, unplattbar, amgeblich…
Alles Gute und viele schöne Erlebnisse, Inge