… ist ein kleines koloniales Städtchen auf einer Insel im Lago Petén Itzá, an dem ja auch El Remate liegt, verbunden mit den Festlands-Städten St. Elena und San Benito über einen künstlichen Damm. Die sehr pittoreske Insel hat einen ordentlichen Buckel, auf dessen Spitze man die Kirche und der zentrale Platz findet. Die Insel allein soll 11.000 Einwohner haben, was man sich kaum vorstellen kann, denn eigentlich ist sie sehr überschaubar und mindestens die Hälfte der Häuser sind Hotels, Restaurants und Vermittler irgendwelcher Touren, z.B. nach Tikal.
Flores ist ein guter Ausgangspunkt für Besichtigungstouren zu diversen Mayastätten und ist deshalb bei allen Reisenden beliebt.
Mitte Januar gibt es traditionelle Festtage und so durften wir erleben, was man hier so unter feiern versteht. Auffällig war die ausgelassene Stimmung über mehrere Tage hinweg. Vieles hat mit lauten Geräuschen zu tun: Umzüge mit Blasmusik, Wahl der Miss Flores, Life-Konzerte, Feuerwerk, besonders gerne Kanonenschläge zu jeder Tages- und Nachtzeit. Beindruckend war ein herumwirbelnder Mann mit einem mobilen Feuerwerk auf dem Rücken, der durchaus Publikums-Kontakt gesucht hat, so dass einige auch Glutspritzer abbekommen haben. Auch ein Rock-Konzert auf dem Festland mit Mega-Lautstärke ging bis nach 1 Uhr, weswegen wir nach einigen Tagen ein Schlafdefizit hatten. Natürlich gibt es auch unendlich viele Fress- und einige Bierstände, wie sich das für ein Volksfest gehört.
Anders als in Deutschland, wo der Regen weniger wird und die Talsperren leer sind, scheint es hier auch in der Trockenzeit mehr zu regnen als früher. Das merken wir ja auch; jeden Tag werden wir irgendwann nass. Der Wasserspiegel des Sees steigt an. Früher habe es Hochwasser alle 30 Jahre mal gegeben, hörten wir; jetzt alle drei bis fünf Jahre. Zurzeit ist die Uferstraße teilweise überflutet und es schwimmen Fische und Kaulquappen herum. Der Klimawandel ist Realität!