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Essaouira

Bis vor kurzem wusste ich noch nichts von dieser Stadt, nur, dass wir dorthin wollten als südlichstes Ziel an der Küste. Inzwischen, nach drei Tagen Aufenthalt, bin ich etwas schlauer und sie gefällt mir immer besser. Den Bildungsblock schenke ich mir jetzt, lest mal selbst auf wikipedia nach. Na klar, Touristadt, hier in der Medina (übrigens Weltkulturerbe) ist es eng, trubelig, intensiv und dennoch irgendwie überschaubar und mit Atmosphäre. Unser Riad ist für unsere Verhältnisse hervorragend, großes Zimmer, ansprechendes Ambiente, gutes Frühstück auf der Dachterrasse (vor 9.00 Uhr jedoch ziemlich frisch) und die Räder können einfach im Innenhof stehen. Das Ganze mittendrin in der Altstadt, Tür auf und sofort stehst du mitten im rasenden Leben.
Unsere Wäsche konnten wir problemlos in einer Wäscherei abgeben. Da der Angestellte hinterm Tresen kein Englisch oder Französisch sprach, kam kurzerhand der Nachbar rüber und machte alles klar.

Allgegenwärtig sind die Möwen und mehrfach am Tag die Muezzine, die lautstark zur Geräuschkulisse beitragen, morgens kurz nach sieben zum Ersten mal. Beim Bummeln durch die engen Gassen mit den unendlichen Angeboten bunter Dinge sehe ich schon Einiges, was mir gefällt – und gleichzeitig denke ich an die Flohmärkte und Ebay Kleinanzeigen, wo all Das dann irgendwann landet, wenn es keine Erinnerungsstücke mehr sind, sondern nur noch „Souvenirkrams“.
Arganöl war mir bisher auch kein Begriff, inzwischen hab ich gelernt, dass es eines der wertvollsten Öle überhaupt ist, der Arganbaum nur hier in Westmarokko wächst, die Herstellung wie immer sehr arbeitsintensiv und – wen wundert´s – von Frauen gemacht wird. Viele kleine Läden bieten es hier an, oft von Frauenkooperativen. Also haben wir doch ein Fläschchen gekauft. Es schmeckt wirklich sehr gut!

Apropos gut schmecken: Am Fischhafen liegen die frisch gefangenen Fische und Meeresfrüchte an den einzelnen Ständen aus. Du suchst dir was Passendes aus, bezahlst, am Nebenstand nehmen sie den Fisch aus, und damit gehst zu zum Grillstand 5 Meter weiter und dort wird er gegrillt. Mit Salz gewürzt, Brot und etwas Salat dazu – einfach SEHR frisch und lecker.

Am langen breiten Sandstrand kann man wunderbar schlendern – wir wurden gestern bei Starkwind etwas sandgestrahlt – und aus einem der vielen Strandcafes die Kiter und Surfer, aber auch die kamel- oder pferdereitenden Touris beobachten.

Essaouira ist auch Kulturstadt. Mindestens zwei Musikfestivals finden regelmäßig hier statt. Das Gnaoua World Music Festival und das Moga electronic music festival. Es muss hier echt gute Vibes geben, denn schon Jimmi Hendrix, die Stones u.a. Größen fanden den Ort zum Spielen und Abhängen super.

Für uns geht’s morgen wieder weiter. Auch wenn mir mein Körper gerade signalisiert, dass er sich das gar nicht vorstellen kann. Aber was soll´s. Ist ja kein Urlaub zum Chillen, sondern Radreisen. In drei Tagen wollen wir in Marrakesch sein und dann haben wir ja schon wieder ein paar Tage Kulturpause.

1 Kommentare

  1. Anna-Luise von der Heide sagt

    Liebe Karin, lieber Fritz,
    nun mußte ich doch mal unseren alten ‘Knaurs großen Weltatlas hervorkramen, um Essaouira – eine mir völlig unbekannte, nie gehörte Stadt, verorten zu können.
    Durch Eure informativen Berichte lerne ich immer noch dazu – spannend Eure “lebendigen” Schilderungen von Land und Leuten zu lesen. Danke.
    Seid mit allen guten Wünschen herzlich gegrüßt von Anna-Luise von der Heide

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