Wir hatten geschrieben, dass sehr wenige Gebäude durch das Erdbeben beschädigt wurden. Leider gehört eines davon zum Markt der Frauen. Von vier großen offenen Säulenhallen wurde die jüngste, erst 4 Jahre alt, so schwer beschädigt, dass sie gesperrt werden musste. Nun haben die ganzen Frauen ihre Verkaufsstellen verloren. Noch zwei Tage nach dem Erdbeben konnten wir durch die Halle laufen, wie viele Frauen auch. Als wir von unserem Ausflug um den Toplak See zurückkamen, war alles ringsum mit hohen Wellblechwänden abgesperrt und die Frauen saßen längs der Straße. Es gab ein ziemliches Chaos- nichts Neues für Indien, alle nahmen es mit der üblichen hupenden Gelassenheit. In der Zeitung lasen wir, dass die Betroffenen sehr deutlich und vehement den schnellstmöglichen Wiederaufbau und vor allem die Zurverfügungstellung von Ersatzflächen forderten. Und sie werden bestimmt nicht klein beigeben.
Hier sind die Frauen einfach anders als im Rest von Indien. Sehr selbstbewusst, offen, aktiv. Wir haben das Gefühl, dass tatsächlich so etwas wie Gleichberechtigung (?) herrscht. Und zwar nicht erst seit heute. Im Museum haben wir alte Statuen aus dem 19.Jhdt. gesehen, die jeweils einen Kämpfer und eine Kämpferin darstellten, in identischer Montur.
Veröffentlicht am 17. Januar 2016
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