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Die letzten Tage in Indien

Die Inder feiern schon wieder; da sind sie wirklich groß. Es ist das „Sonnenfest“. Vorgestern und gestern wurde ordentlich vorbereitet mit unglaublich opulenten Obst-und Gemüseständen, stangenweise wurde Zuckerrohr nach Hause getragen; in den Dörfern wurden Bühnen aufgebaut mit riesigen Beschallungsanlagen, viele Menschen tragen Geschenkkörbe auf dem Kopf; Rikschas liefern solche Körbe aus. Gestern haben wir in Gorakhpur übernachtet und fuhren wie üblich um 7°° los. Am Ortsausgang kamen uns über viele Kilometer bestgelaunte Menschen entgegen, es müssen zehntausende gewesen sein, die am Fluss offenbar „durchgemacht“ haben.

Am Nachmittag haben wir uns der nepalesischen Grenze genähert. Wegen irgendwelcher diplomatischen Verwickelungen ist die Abwicklung der LKW’s an der indischen Seite der Grenze verzögert oder ganz blockiert, insbesondere auch wohl der Treibstoffhandel. An den letzten Tankstellen vor der Grenze stauen sich Fahrräder und Mopeds, die Kanister füllen lassen. Ab 11 km vor der Grenze stauen sich die Trucks in Zweier- bis Viererreihen, Lebensmittel, Treibstofftanker …

Der Grenzübergang war ganz problemlos, auf der Nepalseite sehr freundlicher Empfang, Visum on arrivel für 40 $ für 30 Tage, keinerlei Kontrollen

Nun sind wir also in Nepal!

 

3 Kommentare

  1. rainer mehlhase sagt

    Namaste, jetzt bin ich sehr gespannt auf die Radtour durch Nepal. Weiterhin alles Gute !!!
    Rainer

  2. Matthias Mitulla sagt

    Vielen Dank für die spannenden Berichte, die ich gerne verfolge. Der Eindruck von den Fotos her hinterlässt eine sehr geheimnisvolle, rätselhafte Atmosphäre. Es würde mich schon sehr verunsichern, mich in dieser Welt zurechtzufinden. Dieser Gegensatz auch zwischen den tollen Farben und andererseits auch der Müll. Dieses scheinbare Chaos, das sich auch im Verkehr widerspiegelt. Und doch sieht man dann auch die Früchte, das Essen und dann auch wiederum die unaufgeregte Akzeptanz von Menschen, die offenbar komplett anders zu sein scheinen. Sehr spannend. Und weiterhin gute Fahrt. PS: die Ereignisse hier verändern tatsächlich sehr viel in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht. Einerseits gibt es sehr viele Ängste, die verarbeitet werden müssen. Die Anschläge richten sich nicht mehr gegen bestimmte Personengruppen oder Institutionen. Es ist wahllos und kann jeden treffen (vom Rock-Fan, Sportfan bis zum Cafébesucher, vom Muslim bis zum Atheisten). Als Marathonläufer habe ich mit diesem Gefühl schon einige Zeit zu tun.
    Rational gesehen ist allerdings eine Autofahrt hier gefährlicher und allein an den Folgen des Alkoholkonsums sterben hier jährlich 74000 Menschen vorzeitig. Es wäre allerdings sarkastisch, das gegeneinander aufzurechnen, denn jedes Opfer ist zuviel und wurde völlig sinnlos aus dem Leben gerissen oder leidet an den Folgen.
    Es ist jetzt allgemein eine starke Verunsicherung spürbar, vor allem hinsichtlich besucherstarker Veranstaltungen. Trauer, Angst und Wut – es braucht eine ganze Zeit, bis wir erkennen, wohin wir uns verändern. Es entstehen allerdings auch sehr gute Dinge: von der Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge, die vor diesem Terror geflohen sind bis hin auch zur Bewusstwerdung, welche Freiheiten wir hier haben bis hin zur Rückbesinnung auf die Losung Liberté, Fraternité, Égalité, die Grundlagen der modernen europäischen Kultur. Eine gute Weiterfahrt.

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