Alle Artikel in: Asien

Hanoi

In Hanoi haben wir richtig Zeit gehabt wegen des China-Visums. Deswegen sind das auch richtig viele Fotos geworden. In der Neustadt gibt es hier auch einige Hochhäuser, wir sind aber ganz überwiegend in der Altstadt und im Backpacker-Bereich geblieben. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch bei Ho Chi Minh. Der hatte zwar den Wunsch ganz ohne großen Aufwand eingeäschert zu werden, liegt aber nun seit 40 Jahren einbalsamiert in seinem Mausoleum und täglich flanieren Tausende an ihm vorbei. Es ist aber tatsächlich so, dass er bis heute höchstes Ansehen beim Volk genießt und “unser Präsident” genannt wird. Wir sind etwas tempel- und museumsmüde und so haben wir uns, außer auf den Besuch bei “Onkel Ho” auf den Konfuziustempel und das Frauenmuseum beschränkt. Letzteres hat uns schwer beeindruckt. Besonders zwei Dinge: erstens ein Interview mit Straßenhändlerinnen. Sie berichteten, dass ihre Familien (incl. Kinder) in ihren jeweiligen Heimatdörfern lebten. Sie verdienten in der Stadt das Geld, weil die Landwirtschaft nicht genug abwerfe. Die Männer würden zuhause Hof, Vieh und Kinder versorgen, während sie alle 14 Tage mit dem …

Wir haben das Chinavisum!!

Es ist nicht nur das  letzte Visum, das wir auf unserer Tour benötigen, sondern auch das, wovor wir am meisten Respekt hatten. Viele Berichte kursieren darüber in Foren und der Reiseradlerszene. Beim Auswärtigen Amt ist zu lesen, dass außerhalb des Heimatlandes gar kein Visum zu bekommen sei. In der Radlerszene ging es immer darum, in welcher Stadt zurzeit am ehesten ein Visum für mehr als 30 Tage zu bekommen sei. Das wechselte ständig. Für uns war klar, dass wir es in Hanoi versuchen wollten. Hilfreich waren ein paar Berichte, die den Prozess beschrieben, so dass wir in etwa wussten, was auf uns zukommt. Allerdings blieb unklar, bzw. wurde deutlich verneint, dass ein Visum ohne Hin- und Rückflugticket genehmigt würde. Außerdem berichteten einige von der Notwendigkeit, ausreichende finanzielle Mittel , für die gesamte Reisetour gebuchte Hotelübernachtungen sowie eine Einladung nachzuweisen. Wir bereiteten also die Unterlagen vor: Wunderbarerweise haben wir eine offizielle Einladung aus der Partnerstadt von Wolfsburg. Vielen Dank an dieser Stelle an die Stadtverwaltung! Außerdem schrieben wir eine glaubwürdige Reiseroute in groben Zeitabschnitten für 60 Tage auf. …

Technik, die begeistert

Ich nenne ihn mal den Südostasiatischen Volks-Diesel. Es gibt ihn in den ländlichen Regionen aller Länder Südostasiens und er wird mit vielfältigsten Aufgaben betraut. Der niedertourige Einzylinder–Diesel wird per Handkurbel gestartet. Er besitzt einen integrierten Scheinwerfer. Am häufigsten wird er auf Fahrzeugen eingesetzt. Dann wird er mit einem Getriebe kombiniert, das gleich die Vorderachse enthält und einen langen Lenker hat. Eingekuppelt wird meistens durch Anspannen der beiden Keilriemen auf der linken Seite.  Der Lastenträger mit Sitz und Hinterachse ist kardanisch am Vorderteil aufgehängt. Das Ganze fährt je nach Ladung (Menschen, Vieh, Reissäcke …) zwischen 15 und 25 km/h, also etwas schneller oder etwas langsamer als wir. Den Hänger kann man abhängen und an der Straße stehen lassen, Pflugschar und Metallräder für schwere Böden montieren, und fertig ist der Motorpflug für das Reisfeld. Früher hatte man dafür Wasserbüffel. Daneben sieht man manchmal weitere skurrile Fahrzeuge, oft lokale Konstruktionen, die zwei Dörfer weiter nicht mehr vorkommen. Schließlich wird er aber auch in verschiedensten Kombinationen eingesetzt: als Wasser- oder Güllepumpe, am Betonmischer, Förderband, als Quirl im Shrimps-Becken, Lastenaufzug, …

Wieder in Vietnam

Direkt nach der Grenze wird die Straße ein Traum, „angenehme“ Steigungen und die hohe Luftfeuchtigkeit lassen unseren Schweiß zwar tropfen, aber unsere Lungen und Muskeln in Ruhe arbeiten. Riesige Bambuswälder bedecken die Berghänge und Täler. Überall in den Dörfern wird Bambus geerntet, transportiert, verarbeitet. Einerseits vertraut und doch anders als in Südvietnam fühlen wir uns auf der Strecke nach Hanoi häufig nicht wirklich willkommen. Die Menschen winken und rufen uns zwar ebenfalls wieder häufig zu, im direkten Kontakt haben wir allerdings das Gefühl, dass die Hotel- und Restaurantbesitzer sich kein Bein für uns ausreißen, d.h. die Verständigungsproblematik eher bei uns als bei ihnen sehen. Westliche Touristen scheinen in dieser Gegend- sicher auch kein touristisches Highlight- keine relevante Zielgruppe zu sein. „Friss Vogel oder stirb“ – so kommt es uns zuweilen vor, wenn wir versuchen den überteuerten Zimmerpreis zu verhandeln oder unseren Wunsch nach Essen zu vermitteln. Indiengestählt erklären wir für uns selbst die Betten als hygienisch vertretbar, sind mit Minihandtüchern einverstanden, setzen unsere eigenen Batterien in die Fernbedienung der Klimaanlage ein, um festzustellen, dass sie …

Laos pur

Die Plain of Jars, (Ebene der Steinkrüge) ist das letzte touristische Highlight, das wir uns in Laos ansehen wollen. Keiner weiß wirklich, wozu sie da waren. Hypothesen behaupten, sie seien als Grabbehälter zu verstehen, entweder für Körper oder für die Asche. Andere meinen, es seien Mega-Salz-Vorratstöpfe. Egal, es sind unglaublich viele, die dort mehr oder weniger zerfallen oder zerbombt in diversen größeren Gruppen zusammenstehen. Hochinteressant für Historiker und Kulturbegeisterte; wir finden es mal wieder etwas gespenstisch und bedrohlich, dass überall die markierten Wege („MAG“) daran erinnern, dass außerhalb der gesäuberten Flächen „Bombies“ und andere UXOs im Boden liegen können. Bis zur Grenze nach Vietnam geht’s unentwegt durch ziemlich viel mehr oder weniger bewaldete Berglandschaft. Vereinzelt Dörfer, dazwischen nichts außer wunderbaren, beeindruckenden Aussichten auf Hügel, Täler mit Nebelschwaden, Reisterrassen, Bananen, nackte Flächen mit verkohlten Baumstümpfen. Uns scheint es, als ob sie die dichten Wälder abbrennen, um das angekokelte Holz zu sammeln. Wir sehen nie Menschen, die lebende Bäume fällen, sondern immer nur abgestorbene Stämme, die noch mit der Machete zu bewältigen sind. Nicht immer nutzen sie …

Puh- Höhenmeterrekord

Die Rückfahrt mit dem Bus war schon ein kleines Abenteuer. Statt um 14.00 Uhr fuhr er erst um 16.30. D.h. wir kamen in die Dunkelheit- etwas, wovor das Auswärtige Amt dringend warnt, denn Mitte März wurde in dieser Gegend auf einen Reisebus geschossen. Aber wir haben keine Wahl, und die anderen Mitreisenden scheinen nicht sehr angespannt zu sein. Abenteuerlich ist die Fahrt als solches. Es geht die ganzen 150 km nur runter und rauf, Serpentinen und enge Kurven am Hang oder meistens oben auf dem Grat entlang. Keine 100 m eben oder geradeaus! Als es dunkel wird, werden Plastiktüten als Kotzbeutel verteilt- nicht umsonst, wie uns Geräusche und Gerüche verraten. Gottseidank vertragen wir die Fahrt problemlos und das Guesthouse hat unsere Räder weder verkauft noch geplündert. Nachts erleben wir ein heftiges Gewitter mit Sturm. Vorher schon fällt der Strom aus und bleibt auch bis morgens weg. Wir sind froh in einem festen Haus zu nächtigen und am nächsten Morgen, als wir uns auf den Weg machen, sehen wir die Schäden. Viele Menschen wurden in dieser …

Luang Prabang

Wer von Vang Vieng nach Luang Prabang selbstorganisiert unterwegs ist, dem sei ca. 20 km hinter Kasi ein kleines Resort empfohlen. Ein paar kleine Holzhütten, ein nett angelegter Teichmit warmer Quelle mit Holzterrassen, gegenüber ein Restaurant. Wir hatten dort unser zweites Frühstück und fanden es allerliebst und mit ca. 8€/Hütte auch angenehm preisgünstig. Es heißt hot spring resort, weil das Wasser mit 38° C aus dem Boden kommt. Hier ein paar Eindrücke aus der Fahrt nach Luang Prabang und der Stadt.

Szenenwechsel

In den nächsten 4 Tagen schwitzen wir wieder vor uns hin. Morgens um 4.30 klingelt der Wecker, damit wir uns endgültig um 5.00 aus dem Bett wälzen und möglichst vor 6.00 auf der Piste sind. Die Morgenstimmung ist etwas ganz Besonderes und wir lieben sie. Wir stellen fest, auch in Laos wirken die Menschen frühmorgens oft verschlafen und dröge. Gewaschen wird sich in den Dörfern häufig an der Pumpe. Die Frauen mit einem Tuch um den Körper. Man schüttet sich Wasser über den Kopf und Schultern, seift sich ein und spült sie wieder ab. Abtrocknen ist eigentlich nicht angesagt, zumindest haben wir nichts dergleichen gesehen- bei der Wärme auch nicht notwendig. Ca 100 km nach Vientiane ändert sich die Landschaft und wird schon gänz schön spektakulär. Wilde skurrile Felsformationen, die sich aus den Reisfeldern erheben, wilde Bergketten im Hintergrund. In Vang Vieng gibts nochmal Backpacker und Activity satt. Bis vor wenigen Jahren hatte sich hier eine wilde Drogenszene etabliert mit vielen Toten jährlich- bis der Minister kurzerhand alle ungenehmigten Bars hat schließen lassen und den …

Vientiane

BeerLaos -eines der wichtigsten Transportgüter in Laos! Wir schauen uns nur ein paar Sachen an, suchen nach Radhosen für Fritz, einen Fahrradschlauch, ein paar Schräubchen und Müsli. Bis auf die Radhosen finden wir alles. Die muss dann halt noch bis Hanoi warten. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie toll es ist, in einem kleinen Supermarkt Müsli zu finden! Klingt vielleicht blöd, aber wie schon häufiger erwähnt, die Nudelsuppe zum Frühstück… Außerdem starten wir seit ein paar Tagen wieder so früh, dass es noch nicht mal die gibt. Und in den Bergen von Laos rechnen wir ebenfalls mit morgendlicher Selbstverpflegung. Also sind zwei Kilo Haferflocken mit Trockenobst ‘ne feine Sache. Auch wenn wir bereits in Vietnam das Gefühl hatten, jetzt ist mal gut mit Vergangenheitsbewältigung- hier in Laos haben die Menschen noch ganz intensiv damit zu tun. Ca. 80 Millionen Streuminen verseuchen das Land nach wie vor! Und da die Menschen in den Dörfern arm sind, ist der Verkauf von Schrott oft das Einzige, womit sie Geld verdienen können. Händler ziehen durch´s Land, verkaufen ihnen Metalldetektoren …

VW’s in Vientiang

Auf der ganzen Reise, ab Türkei, haben wir nie so viele VW’s auf einem Haufen gesehen wie hier! Das begann bei der Anfahrt 10 km vor der Stadt mit einem Beetle: Der Fluss im Hintergrund ist der Mekong, am anderen Ufer sieht man Thailand. Dann sahen wir etliche meistens historische Fahrzeuge, teils regelrecht Schrott, aber auch perfekt restauriert. Und – selten gesehen außerhalb von Deutschland – einen Tuareg!

Sabaidee!

So tönt es ca. 50 mal am Tag vom Straßenrand, und genauso oft rufen wir zurück. Manchmal hören wir die Kinder auch „Falang, Falang“ rufen. Damit werden alle hellhäutigen Nichtasiaten betitelt und es heißt so viel wie „Langnase“. Da sie damit zumindest bei mir ja nicht unrecht haben, nehmen wir es mit Gelassenheit. Das ist hier ja sowieso die beste Reaktion: Gelassenheit. Nachdem wir wieder im Mekong Delta angekommen sind und nach Norden fahren, ist der Wind wieder unser Freund, die Temperaturen allerdings heftig. Wir starten morgens möglichst vor 6.00 Uhr, um mittags unser Tagespensum (ca. 100 km) erledigt zu haben und möglichst nicht so lange bei knapp 40°C fahren zu müssen. Auf der anderen Seite des Mekong liegt Thailand, manchmal können wir es sehen. Die Landschaft ist geprägt vom Reisanbau, Kautschuk- und Tapiokaplantagen. Und leider lieben auch die Laoten das Abbrennen. Überall sehen wir schwarzverkohlte Flächen, manchmal nur der Straßenrand, aber manchmal auch größere Stücke. Unsere Hypothesenbildung: Da wird Platz für neue Pflanzungen geschaffen. Ein großes Thema im Laos scheint der ungezügelte Holzraubbau zu …

Von Vietnam nach Laos

Leider war’s jetzt vorbei mit den schönen Tagen mit Rückenwind. Seit dem Wolkenpass, der ja eine Wetterscheide ist, hat der Wind leider auf West gedreht. Genau da fahren wir jetzt hin, weil wir ja nach Laos wollen. Bergauf geht’s auch noch. Auf dem Wege fanden wir einerseits einen Vietcong-Soldatenfriedhof und –quasi als Gegenentwurf-  sehr schmuckreiche und chinesisch anmutende Gräber. Die Grenzformalitäten, wie schon gewohnt in Südostasien, waren problemlos: keinerlei Gepäck-Kontrollen und freundliche Beamte. Ein Novum: den Ausreisestempel für Vietnam (den wir für die Wiedereinreise brauchen) gab es von einem vietnamesischen Beamten auf der Laos-Seite der Grenze. Wir konnten das zunächst nicht glauben und irrten etwas hilflos im Niemandsland herum. Der laotische Beamte gab uns das Visum-on-arrival und sagte grinsend, da hätten wir ja Glück, es wären gerade Feiertage in Laos. Das wussten wir: das laotische Neujahrsfest dauert mehrere Tage und ist das Highlight des Jahres. Eines der Rituale ist das Begießen mit Wasser. Schon im Grenzort wurden wir sicherlich zehnmal mit Eimern, Kannen, Schläuchen und wassergefüllten Plastikbeuteln bespritzt. Wir waren bald ziemlich genervt, haben aber …

20 000 km

20 000 km … mit einem Satz Reifen. So sehen Schwalbe Marathon Mondial nach dieser Strecke aus, wobei der Untergrund ja doch oft anders war, als wir das in Europa gewohnt sind. Vorne geht’s ja noch, aber der hintere ist jetzt doch wohl langsam fällig. Herzlichen Dank an Andreas Gade von Bike & Niess, der uns großzügig mit vier Reifensätzen unterstützt hat!

Hue

Obwohl wir langsam abgesättigt sind mit alten Gemäuern, Gedenkstätten und anderen kulturellen Wichtigkeiten, schauen wir uns die alte Zitadelle (alter Königspalast) an. Das Riesengelände innerhalb der äußeren Mauer enthielt über 240 Gebäude, die allerdings zum größten Teil zerstört wurden- zuerst durch die Franzosen, dann durch die Amis. Ca. 40 Gebäude und Tempel stehen noch bzw. wurden restauriert. Innerhalb der Zitadelle gibt es einen weiteren mauerumgrenzten Bereich, die alte Verbotene Stadt, in der die königliche Familie lebte. Als wir so durchspazierten, viele parkähnliche Anlagen, Alleen, Tempel, dachte ich mir, dass dieses abgeschlossene Leben dieser Menschen, das sich so “eingesperrt” anhört, vielleicht ausreichend viel Lebensraum zur persönlichen Entwicklung bot. Und heute? Wieviele Menschen leben immer mehr in “communities” mit Zaun und Wächter? Bei uns soll der Trend ja deutlich kommen, habe ich gelesen. In den USA, in China, Indien, Südafrika, Russland .. immer mehr Menschen leben in abgeschlossenen Lebensräumen. Bestimmt auch mit gutem Grund. Und mit welchem Menschen- und Weltbild wird ein Kind dann groß? Na ja, nur so ein Gedanke beim Spazierengehen. Und wie so oft, …

Der Wolkenpass

Irgendwie hatten wir schon bei der Planung den Wolkenpass in Vietnam in unsere Liste aufgenommen. In vielen Berichten wurde er so begeistert und auch als anspruchsvoll beschrieben- da mussten wir natürlich hoch. Auch wenn er insgesamt nur knapp 500 m ist, also nicht die Welt- aber die können es auch in sich haben. Also näherten wir uns mit gebührendem Respekt, Fritz´ Garmin zeigte auch eine ganz ordentliche Steigung. Er ist wirklich ein richtiger Pass, schön zu fahren, mit beeindruckendem Panorama über die Bucht von Da Nang. Etliche Reiseagenturen bieten Motorradtouren über den Pass an und so fanden sich oben auf der Passhöhe viele aufgekratzte Touristen, die im Pulk den Ausflug genossen. Wir sammelten seit langem mal wieder einige erhobene Daumen beim Hochstrampeln. Wenn man von oben nach Norden sieht, weiß man, warum er „Wolkenpass“ heißt. Die Abfahrt war ein Genuss! Nicht zu steil, sodass wir bremsenschonend fahren konnten, wenig Verkehr, denn der fährt durch den Tunnel. Unten durften wir eine echte Schrankenwärterin bei der Arbeit sehen! Über etliche Kilometer standen am Straßenrand kleine Stände mit …

Hoi An

… ist einer der Touristen-Orte in Vietnam, sozusagen das vietnamesische Rüdesheim. Der ganze Ort besteht eigentlich nur aus Restaurants, Cafés und Hotels. Die Altstadt, bestehend aus zum Teil doch sehr hübschen Häusern im Kolonialstil, ist komplett autobefreit. Dafür drängeln sich in den engen Gassen Touristen und Fahrradrikschas. Die Restaurants sind meist gehobene Klasse, das bedeutet, dass man nicht nur Nudelsuppe bekommt, sondern richtig leckere vietnamesische Küche.   Wir hatten dann doch zwei sehr interessante Begegnungen: In dem Restaurant, das wir für unser Feierabendbier ausgewählt hatten, lernten wir als Ehemann der Wirtin Nguyèn Thé Thųc kennen, einen Foto-Künstler mit vielen veröffentlichen tollen Fotobänden über Vietnam. Er hat in Leipzig Grafik und Buchkunst studiert und spricht supergut deutsch. Im Laufe unseres sehr interessanten Gespräches erwähnte er drei in Hoi An lebende Deutsche. Einer davon, Ralf aus Berlin, der gerade um die Ecke wohnt und eine deutsche Snack-Bar eröffnet hat, mit Thüringer Bratwurst, Kartoffelsalat, Sauerkraut, Pommes und deutschem Bier. Da hatten wir dann noch einen sehr netten Abend. Danke, Ihr Beiden! In Vietnam wird übrigens sehr viel Billard …

Son My

… vielleicht besser bekannt als My Lai: das war eines der Dörfer, in dem die US-Army 1968 ein Massaker anrichteten. Als dies bekannt wurde, verbunden mit dem Namen des Leutnant Calley, kippte in den USA und weltweit die Stimmung bezüglich des Vietnam-Krieges. Calley kam übrigens mit drei Jahren Hausarrest davon. Francis Ford Coppola hat diesem Massaker in der Eingangsszene seines Films „Apocalypse now“ ein grausiges Denkmal gesetzt. Die jetzige Gedenkstätte zeigt die Ruinen des Dorfes quasi für die Ewigkeit in Beton gegossen. Auf den Wegen, ebenfalls aus Beton, sieht man die Abdrücke von nackten Vietnamesen-Füßen, vermischt mit den Abdrücken von Springerstiefeln (was der Lonely Planet als etwas kitschig bezeichnet). Drumherum liegt das jetzige Dorf Son My, geschäftig wie alle vietnamesischen Dörfer. Uns hat diese Gedenkstätte merkwürdig unbeteiligt gelassen. Wir haben viel in der Historie gewühlt und irgendwie ist dies Thema wohl jetzt mal durch.  

Auf der Küstenstraße nach Hoi An

Wir hangeln uns von einem Touristenhighlight zum nächsten. Aber während die meisten dazwischen den klimatisierten Bus oder gar den Flieger nehmen, genießen wir nach wie vor das Unterwegssein mit eigener Kraft. Auch wenn es ganz schön heiß ist und die Brühe nur so läuft. Dafür haben wir nun fast die ganze Zeit Rückenwind! Komisch, das wird mir nie langweilig, Hügel oder Gegenwind schon. Einige Leute hatten uns gesagt, diese Strecke wäre eher uninteressant; zwar gut zu fahren, aber unspektakulär, etwas zum Kilometerfressen. Ja, z.T. stimmt es schon, denn die Straße ist oft vierspurig, ziemlich neu und es gibt immer wieder Versorgungsmöglichkeiten. Der LKW-Verkehr bzw. das Gehupe kann schon auf die Nerven gehen. Aber insgesamt sind es gute Tage, und ich finde es angenehm, die Landschaft wirken zu lassen, immer mal wieder etwas Neues zu entdecken und zu sinnieren. Dabei heißt es aber immer gut aufpassen, denn alle naselang kommen auf der rechten Spur Mopeds entgegen. Ich möchte einfach mal ein paar Blitzlichter, Gedanken und kleine Begebenheiten auf diesem Streckenabschnitt beschreiben. Wir fuhren nicht nur Hauptstraße, …

Tauchausfahrt

Nha Trang ist eines der wenigen Tauchzentren Vietnams. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen. Am Ort gibt es 17 Tauchbasen. Wir haben uns eine ausgesucht wegen der deutschen Leitung (Jens) und der guten Internetseite. Die Wahl war gut. Wir hatten zwei wunderbare Tauchgänge in beeindruckenden Korallengärten bei bester Sicht. Nach dem zweiten stand plötzlich eine Geburtstagstorte für mich auf dem Tisch des Bootes und ich wurde mit einem Ständchen gefeiert! Dazu noch habe ich die beiden Tauchgänge geschenkt bekommen. Danke an Jens und das Team von Vietnam Active!! Wir haben uns so wohl gefühlt, dass wir gleich noch einen Tag rangehängt haben.

Wieder Richtung Küste

Unterwegs hatte uns jemand gesagt, wir sollten unbedingt den Pass nach Phan Rang runterfahren. Also haben wir das gemacht. Es muss ein Autofahrer gewesen sein, denn die ersten 40 km waren wieder eine Katastrophe. Sie bauen die gesamte Strecke gleichzeitig aus! Gruselig! Aber danach, der richtige Pass, war fantastisch! 35 km Abfahrt zum Rollen lassen und genießen! Und dann immer weiter Richtung Meer. Leider wurde der Wind wieder stärker und am nächsten Tag, als es nach Nha Trang ging, durften wir, diesmal auf autobahnähnlicher Straße, wieder eine kleine Trainingseinheit einlegen. Am Ende wurde jedoch alles gut und wir erreichten den Urlaubsort Nha Trang. Seitdem der Flughafen ausgebaut sei und es mehrere Direktflüge von verschiedenen russischen Städten gäbe, sei die kyrillische Schrift in jeder Speisekarte normal geworden. Wenn es auf Malle heißt: “Man spricht deutsch” dann gilt hier das gleiche für Russisch. Und seit kurzem auch für Chinesisch. Wir fanden ein gutes günstiges Hotelzimmer mit Meerblickterrasse und waren sehr zufrieden! Bei der Ausfahrt aus Da Lat fuhren wir an einem fantastischen Hortensienbeet vorbei. Wir haben sofort …