Alle Artikel in: Tagebuch

Portugal

Wir verabschieden uns aus Spanien. Bei bestem Wetter geht es mit einer kleinen Fähre über den Grenzfluss zu Portugal, den Guadiana, der Einiges breiter scheint als Rhein und Elbe. Die Autobrücke, die genau so aussieht wie die in Cadiz, dürfen wir natürlich wieder nicht nehmen, könnten ja runtergepustet werden. Die Algarve war unser primäres Reiseziel. Wir lieben die Algarve-Krimis von Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt. Die teils auch verfilmte Romanreihe „Lost in Fuseta“ handelt von einem Hamburger Austauschpolizisten. Da er ein Asperger ist, gibt es zunächst ziemliche Schwierigkeiten im Team. Sowohl dieses Lernen, aufeinander zuzugehen wie auch die Städte und die Landschaft der Algarve wird derart liebevoll beschrieben, dass wir uns die Orte des Geschehens unbedingt ansehen wollten. Die Ostalgarve hat die Besonderheit, dass die Küste durch eine dichte lagunenbildende Inselkette geschützt wird. Da das Küste flach ist, eignet es sich perfekt für Salinen, die es denn auch in großer Zahl gibt. Und die sind wieder Heimat vieler Vögel wie Flamingos und andere. Zudem finden sich Muschelbänke. Bei Niedrigwasser sieht man Muschelsammler*innen mit den …

Wieder in Spanien

Wir haben ja immer an Grenzen und besonders an Grenzfähren einen etwas erhöhten Adrenalinspiegel, vielleicht das Alter. Deshalb versuchen wir auch vorher möglichst viel zu klären.  Also unsere vier Hürden an diesem Tag lauteten: Klappt es 1. mit den Fährtickets und den Rädern? 2. mit dem Bustransfer von Tarifa nach Algeciras? 3. Bekommen wir unsere Drohne wieder? 4. Schaffen wir den Rückweg nach Tarifa bzw. noch ein Stück weiter? Um es kurz zu machen, ja, es hat alles geklappt. Allerdings brach noch in Algeciras mal wieder eine Speiche bei Fritz´ Hinterrad. Auf dem ersten Campingplatz bei Algeciras lernten wir ein Radlerpaar kennen, „Die Herumradler“, die in Malaga gestartet sind und in einem halben Jahr an der Küste lang bis zum Nordkap und dann übers Baltikum zurück wollen. Etwas jünger als wir und auf der ersten großen Radreise. Wir wünschen ihnen viele inspirierenden Erlebnisse! Der Wind war die nächsten Tage unser Freund und schob uns Richtung Cadiz. Wir erreichten die Halbinsel über die Landzunge. Leider durften wir die beeindruckende Brücke Richtung Festland nicht nehmen! Google meinte …

Ein Tag Zugabe in Marokko

Der Wind, der uns gestern von Tetouan Richtung Westen nach Tanger geschoben hat – für meinen Geschmack streckenweise etwas zu böig als es bergab ging – hat nun für einen Tag extra gesorgt. Bei bis zu 70 km/h hat die Fähre ihren Betrieb seit gestern Nachmittag bis Samstag früh eingestellt. Hm, unser Plan war anders, aber was soll´s. Unser Bedürfnis nach weiteren Medinas ist eindeutig null. Also bummeln wir durch den Yachthafen und schütteln den Kopf über das Großprojekt „Luxus pur“ direkt daneben, trinken noch einen Milchkaffee im selben Straßencafé, in dem wir vor 4 Wochen den ersten in Marokko getrunken haben, haben die Wäsche in den Waschsalon gebracht und sinnieren wo und wie wir denn Sylvester begehen wollen. Und da wir noch Zeit haben, beginnen wir ein wenig zu resümieren über Marokko. Was hat uns gefallen, was weniger, was war überraschend? Wie immer bieten wir Euch unseren ganz persönlichen Eindruck, noch tagesfrisch und natürlich aus RadlerInnensicht. Die Fotos kommen diesmal ganz unten. Also, was hat uns gefallen: Die vielseitige Landschaft, wobei wir ja nur …

Von Meknes in die blaue Stadt Chefchaouen

Nachdem Fes ziemlich intensiv gewesen war, empfanden wir die nächste Königstadt, nur ca. 50 km entfernt, sehr entspannt. Meknès zieht nicht ganz so viele Touristen an, der Hauptplatz, El Hedime Square vor dem Tor Bab Mansour (leider eingerüstet), ist im Vergleich zu Marrakesch locker belebt. Zugegeben ist keine Hauptsaison und außerdem war’s Freitag. Claro gab’s ein paar Schlangenbeschwörer, außerdem Pferde und Ponys zum Reiten, zwei Affen an der Kette – und ein Vogel Strauß! Zwei Musikgruppen mit traditioneller Musik machten sich abends akustische Konkurrenz, aber es blieb angenehm, und keiner wollte etwas von uns, als wir – wie die Marokkaner*innen auch, auf der Steinmauer am Rand des Platzes saßen und schauten. Wir bummelten unbehelligt durch die Gassen, und entdeckten ein Musikmuseum. Das hat uns sehr fasziniert. Nicht nur das Gebäude, eines der schönsten, das wir gesehen haben, sondern auch die ausgestellten Musikinstrumente und dokumentarischen Videos, die die ethnische Vielfalt in der Musik spiegelte. Etwa 25 km nördlich von Meknès liegt die eindrucksvolle römische Ruinenstadt Volubilis. Bitte selbst nachlesen, ich möchte niemanden zwangsbilden. Auf einem der …

Fes

Eine Busfahrt ist für uns ja immer etwas aufregend. Klappt alles? Fährt der Bus? Kommen die Räder mit? Nun, wir waren ausreichend früh am Busbahnhof, nach anfänglichen Problemen mit der Software bekamen wir auch unsere Gepäcktickets – umgerechnet 5€ für immerhin 11 Gepäckstücke! Und letztlich ging auch alles in den Bus. Eine kleine Irritation gab es dann doch. Wir dachten, es wäre der direkte Weg, am Atlas entlang nach Norden. Aber der Bus fuhr auf die Autobahn nach Rabat an die Küste und von dort nach Fes. Na ja, war dann auch ok. In Fes hatten wir ein bisschen Probleme, unser gebuchtes Riad zu finden. Wir hatten aus Versehen einen etwas falschen Namen gespeichert, nicht weit entfernt – räumlich- aber niveautechnisch! Ein EDEL Riad, in den wir niemals reingekommen wären mit unseren Rädern! Ein Blick ins Innere – unglaubliche Weiten! Es war etwas nervig, denn es wurde langsam dunkel, die Gassen sehr eng, viele junge Männer, die proaktiv uns unbedingt helfen wollten… Am Ende wurde wieder alles gut. Hinter einer unscheinbaren einfachen Tür öffnete sich …

Marrakesch

… war das zweite (nach Casablanca) Traumziel unserer Reise. Und jetzt sind wir da! Die Altstadt (=Medina) ist total chaotisch. Die Märkte (=Souks) sind viel größer als in jeder anderen orientalischen Stadt, die wir kennen. Angeblich können sich gelegentlich sogar Einheimische drin verirren. Dazu gibt‘s besonders abends ein irres Gedränge. Klamottenläden, Andenkenschnickschnack, Restaurants und winzige Garküchen wechseln sich ab. Wie das so allgemein bekannt ist, wird intensiv gehandelt: zunächst werden astronomische Preise gefordert, dann bewegt man aufeinander zu und am Ende hat man doch oft das Gefühl, abgezockt worden zu sein. In den engen Gassen der Altstadt ist es die Besonderheit, dass Mopeds und diese dreiräderigen Motos (vorne Motorrad, hinten Ladefläche oder Sitzplätze) sich mit atemberaubender Geschwindigkeit im Slalom zwischen den Fußgängern durchschlängeln; da wird auf Tuchfühlung gefahren, gern auch ohne Licht oder nur mit Warnblinker . Ein wahres Wunder, dass es da nicht dauernd knallt. Auf Fotos wird das natürlich nicht wirklich deutlich. Filme davon zeigen wir vielleicht in einem Vortag. Hauptplatz ist der Jemaa el Fna – Platz, so groß wie zwei oder …

Mal wieder radeln

Ich hatte ja schon mit einem Tag Verlängerung in Essaouira geliebäugelt, als es morgens beim Frühstück schwer bewölkt war und schon fast nach Regen aussah. Da wir allerdings nur eine Kurzetappe zu einem Campingplatz geplant hatten, gönnten wir uns einen ausführlichen Plausch mit Jana und Ralf, zwei weiteren Gästen, und siehe da, der Himmel wurde blau. Nun gut, dann eben los. Auf dem Campingplatz trafen wir tatsächlich zwei weitere Bekannte, die mit dem Camper unterwegs waren und lernten ein Paar aus Deutschland kennen, die seit vier Jahren in ihrem Camper unterwegs sind. Früher Backpacking und mit dem Rad, nun so. Wir merken immer wieder, dass wir Projektradler sind- Anfang und Ende einer Tour muss klar definiert sein. Uns ist das Eingebundensein in Familien- und Sozialsystem bei aller Reiselust doch sehr wichtig. Unterwegs Richtung Marrakesch, drei Tage, gabs ein paar interessante Begebenheiten: Wir konnten eine Schildkröte retten, die kurz vor der Überquerung der vierspurigen Straße stand und spätestens beim befestigten Mittelstreifen gescheitert wäre. Fritz hatte seinen zweiten Speichenbruch auf dieser Reise! Gut, dass er in Algeciras …

Essaouira

Bis vor kurzem wusste ich noch nichts von dieser Stadt, nur, dass wir dorthin wollten als südlichstes Ziel an der Küste. Inzwischen, nach drei Tagen Aufenthalt, bin ich etwas schlauer und sie gefällt mir immer besser. Den Bildungsblock schenke ich mir jetzt, lest mal selbst auf wikipedia nach. Na klar, Touristadt, hier in der Medina (übrigens Weltkulturerbe) ist es eng, trubelig, intensiv und dennoch irgendwie überschaubar und mit Atmosphäre. Unser Riad ist für unsere Verhältnisse hervorragend, großes Zimmer, ansprechendes Ambiente, gutes Frühstück auf der Dachterrasse (vor 9.00 Uhr jedoch ziemlich frisch) und die Räder können einfach im Innenhof stehen. Das Ganze mittendrin in der Altstadt, Tür auf und sofort stehst du mitten im rasenden Leben. Unsere Wäsche konnten wir problemlos in einer Wäscherei abgeben. Da der Angestellte hinterm Tresen kein Englisch oder Französisch sprach, kam kurzerhand der Nachbar rüber und machte alles klar. Allgegenwärtig sind die Möwen und mehrfach am Tag die Muezzine, die lautstark zur Geräuschkulisse beitragen, morgens kurz nach sieben zum Ersten mal. Beim Bummeln durch die engen Gassen mit den unendlichen Angeboten …

Auf dem Weg nach Essaoira

(K) Auf der Strecke: In den nächsten Tagen radeln wir zwar meist sehr küstennah, aber manchmal auch etwas weiter landein. Ich weiß nicht, ob der Begriff „abwechslungsreich“ so richtig passt, denn grundsätzlich wirkt die Landschaft meist trocken und steinig, mal mehr wüstenartig und karg, mal grüner mit Gemüseanbau und Bäumen. Was mir durch den Kopf geht: Wie viele Steine und Felsbrocken müssen ausgebuddelt, gesammelt und zu Mauern aufgeschichtet werden, damit ein ackerfähiges Feld entsteht? Und es muss im Grunde gleichzeitig passieren, denn je weniger Steine auf dem Boden liegen, desto schneller bläst der Wind die Erde weg. Zwei kurze Begegnungen: Ein französisches Radlerpaar, die mit Surfbrettern auf dem Anhänger unterwegs sind – Anfang August in Nordfrankreich los, iberische Halbinsel an der Atlantikküste entlang, jetzt Marokko. Wir quatschen 5 min. am Straßenrand, dann geht es weiter. Ein Campingplatz mit Gras! – Während wir unser Zelt aufbauen, kommt ein älterer etwas freakig wirkender Typ aus einem Camper und lädt uns zum Tee ein. Beim gemeinsamen Plausch stellt sich raus, er ist Musiker, stammt aus England, lebt in …

Casablanca …

… war einer der Sehnsuchtsorte dieser Reise, schon allein wegen des berühmten Films mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann. Was wir nicht so auf dem Schirm hatten, war die Tatsache, dass Casablanca mit etwa 4,8 Millionen Einwohnern die größte Stadt Marokkos ist (Berlin 3,8 Mill.!). Das Bild oben zeigt tatsächlich ein ziemlich weißes Haus; zumindest im alten Zentrum überwiegen allerdings verschiedene Grautöne. Baustile wechseln sich bunt ab: klassizistisch, Jugendstil, auch Bauhaus und Art Deco. Die Altstadt hat extrem schmale verwinkelte Gassen, in denen man sich ohne weiteres verlaufen kann. Nach Einbruch der Dunkelheit wird man da nicht so gerne unterwegs sein. Drumherum gibt es hochmoderne Gebäude an breiten Straßen, im Außenbereich wie bei allen Großstädten die Schlafstadt-Satelliten. Die Moschee wurde erst Ende des letzten Jahrhunderts gebaut. Mit Platz für 25000 Gläubige ist sie die Zweitgrößte Moschee der Welt. Auch das Minarett ist mit über 200 m Höhe das zweithöchste der Welt. Der besagte Film spielt ja vorwiegend in Rick’s Bar. Die gibt es nun tatsächlich seit einigen Jahren (nicht am Originalort; der war schließlich Hollywood!), …

Marokko, Atlantikküste

(K) Von Tanger Ville ging es gleich ab an die Atlantikküste, die nur ca. 15 km aber extreme Steigungen – rauf und runter- bereithielt. Dann ging der Weg aber doch gemächlich an der Atlantik-Küste entlang mit unglaublicher Brandung. Die Unterkunftssuche dauerte etwas, denn wild Zelten ist an der Küste eher schwierig und Campingplätze mehr als rar gesät. Die in der Reise-Know-how-Karte gezeigten gibt es teilweise nicht, auch nicht die in der Open-street-map. Die übliche kulturelle Unsicherheit beim Eintritt in ein fremdes Land. Dazu muss ich mein Französisch wieder aktivieren, das seit langer Zeit irgendwo im Gedächtnis vor sich hin rottet. Übrigens stellt das Handwerk  auch hier am Straßenrand seine Waren aus.- Keramik, Pflanzen, Grabsteine etc. (K) Aber wie immer haben wir am ersten Abend ein schönes Plätzchen gefunden!! Auf dem Gelände eines Restaurants am Strand, jetzt einsam, aber an Wochenenden und im Sommer sei die Hölle los. Wunderbare arabische Gastfreundschaft, wir wurden richtig verwöhnt, sogar mit  Bier. Morgens fütterte der Hausherr die zahlreichen Pfauen, Perl- und Haushühner, während er uns erzählte, dass seine jüngste Tochter …

Costa del Sol

Mal ganz vorneweg: Wir sind inzwischen in Marokko unterwegs, teilen aber die letzte Zeit in zwei Artikel auf, sonst wird’s zu viel auf einmal. Also: Der Päckchengeschichte zweiter Teil Nachdem wir auch nach 4 Tagen keine Nachricht bzw. Änderung des Päckchenstatus hatten, haben wir es kurzerhand verloren gegeben und sind Richtung Algeciras weitergeradelt. Am 27.11. wurde das Päckchen anscheinend sowohl irgendwo ausgeliefert als auch gleich wieder zurückgenommen und soll jetzt auf dem Weg zurück zum Absender sein. Es bleibt spannend. Auf dem Camping Bella Vista hatten wir nette Abende mit Uwe und Erek,- danke nochmals für die gemeinsame Zeit und den Austausch! –  Wie fast immer, wenn „nur“ eine relativ kurze Etappe angesagt ist, springen Besonderheiten aus dem Busch. Diesmal war es der Gegenwind, einige Höhenmeter und ein lautes Knallen an Fritzens Hinterrad – ein Speichenbruch! Der Problemlöser hatte schon länger nix mehr zu tun gehabt; also frisch ans Werk. In Nullkommanix war die Speiche ausgewechselt und bei der Gelegenheit wurde gleich noch Weiteres repariert. An der Küste reihen sich Golfplätze, Industrieanlagen, Yachthäfen und Solarparks …

Zurück an die Küste – Costa del Sol

(K) Also irgendwie werden wir auf dieser Tour doch häufiger etwas ausgebremst -oder nennen wir es anders. Wir lernen immer wieder ein kleines Stückchen mehr Geduld, wenn wir aufgrund des Wetters oder anderer Umstände (s.u.) länger an Orten bleiben als geplant. Auf dem Weg Richtung Küste kamen wieder Unwetterwarnungen für Malaga und Marbella und so blieben wir drei Tage in einem kleinen Apartment in Fuente de Piedra. Hier war es nur eine große Husche, die die Straßen kurzzeitig überspülte, aber wir wussten ja, dass es in der Gegend Malaga ganz anders zur Sache ging. Also Ausharren, das lokale Barleben studieren, die hiesige Lagune mit Flamingos besuchen… Wir sind auf gut 600m Höhe und es ist abends und nachts schon recht kühl. Zur Küste geht’s zwar runter aber dazwischen liegen noch einige Höhenmeter. In Antequera sind sehr berühmte Dolmengräber und die wollten wir nun doch anschauen. Sie sind auch wirklich sehr beeindruckend. Allerdings ist diese Stadt voller kleiner und kleinster Einbahnsträßchen auch voller Hügel mit extremen Steigungen. Da durften wir häufiger unsere Schiebepraxis vertiefen. Wir waren …

Granada, Nachtrag

Ist leider als Entwurf liegengeblieben. Nun im Nachklapp. Die Alhambra könnte gut das am häufigsten fotografierte Motiv Spaniens sein. Da können wir nicht hintanstehen. Ist aber auch wirklich eindrucksvoll, bei Tag und nächtlicher Beleuchtung. Besichtigt haben wir aber nur den öffentlich zugänglichen Bereich. Für die berühmten Säulenhallen und Paläste braucht man ein Ticket und das hat zwei Monate Vorlaufzeit: da waren wir noch gar nicht losgefahren und hatten keine Ahnung, ob und wann wir hier ankommen würden. So viel Zeitdruck wollen wir uns nicht machen. Ein weiteres touristisches Highlight der Region ist der Flamenco. Das wollten wir uns nun auch geben. Die Karten für so eine Flamenco-Show hat uns der Mann am Tresen besorgt. Der ist in Granada geboren und war bisher weder in dem Stadtteil, in dem die Shows in alten Gewölben stattfinden, gewesen – ca. 20 min. Fußmarsch vom Hotel – noch hat er je eine Flamenco-Show gesehen! War für uns aber doch ein faszinierendes Erlebnis, das Fotos kaum wiedergeben können. (K) Mich hat die Dynamik und Körperspannung sehr beeindruckt. Wenn der Flamenco, …

Im Landesinneren Andalusiens

(K) Einige km südlich von Santa Fe, ca. 20 km von Granada entfernt, liegt auf einem Hügel mitten zwischen Olivenhainen ein Ort, den wir besuchen wollten, eine Thermalquelle mit mehreren natürlichen Becken, genannt Aguas calientes. Bis vor wenigen Jahren war es ein beliebter Anlaufpunkt für Alternativos und Hippies, sogar ein Musikfestival „Dragon Festival“ fand hier mit wohl mehreren Tausend Menschen statt,- bis es für alle zu viel wurde, der Natur, der Stadt, den Menschen. Dann wurde radikal ein Riegel vorgeschoben, das Gelände eingezäunt, Zelten verboten, Sicherheitsdienst. Inzwischen ist der Sicherheitsdienst weg, der Zaun an vielen Stellen beiseite geräumt und die Becken wieder zugänglich. Als wir dort waren, war es ruhig, ein paar Leute, die mit Campern ca. 500 m weiter unten standen, kamen hoch zum Baden, abends ein wenig Chillen im ca. 40° C warmen Wasser. Wir stellten unser Zelt etwas abseits und wurden nicht weiter beachtet. Ein schöner Ort, der einzige Nachteil sind die fehlenden Sanitärmöglichkeiten, was man auch in der weiteren Landschaft erkennen kann. Nach einem entspannten Nachmittag und Abend radelten wir am …

Andalusien

Das Unwetter haben wir ja glücklich überstanden und die Zeit mit Jürgen und Uwe sehr genossen. Übrigens waren ganz gegen unsere Erwartung die Foliengewächshäuser durch das Unwetter nicht völlig zerstört. Nun geht’s aber weiter Richtung Süden, eine tolle Küstenstraße, deren Auf und Ab bei leichtem Rückenwind gut zu fahren war. Fantastische Ausblicke über die Steilküste aufs Meer und überraschende Begegnungen prägten den ersten Radeltag. Andalusien verbinden einige mit Pferden – ich eher nicht so, deshalb war ich etwas perplex, mitten in einer Stadt auf einem Platz, der aussah wie eine Baulücke zwischen Häuserblöcken, eine Reiterin mit ihrem Pferd beim Dressurtraining zu sehen! Auf den alten Hirten am Straßenrand incl. zwei Hunden und Schaf-/Ziegenherde hatte ich dagegen schon gewartet. Was wir dann in der zerklüfteten Bergwelt gesehen haben, hielten wir zunächst für verwilderte Ziegen – waren aber Steinböcke, von denen es in Andalusien einige zig tausende geben soll. Halloween!! Es wird hier unglaublich gefeiert! Auf dem Campingplatz war die Hölle los! Sicher verbunden mit dem langen Wochenende, da Allerheiligen ein Feiertag ist. Die halbe Nacht zogen …

Almerimar

Dieses verheerende Unwetter in Spanien mit Dutzenden Toten ist ja wohl durch die Nachrichten gegangen. Wir verfolgen immer unsere Wetter-Apps und waren im Prinzip darauf eingestellt, nicht aber in dieser heftigen Weise. Es passte gut, dass wir sowieso Pause machen wollten mit Wäschewaschen, Webseite und Treffen mit den Freunden Uwe und Jürgen aus Wolfsburg, die hier einen Katamaran liegen haben. So haben wir das Wetter auf dem geschützten Balkon eines Appartements bei einer Flasche Wein erlebt. Der Katamaran ist ein schickes Ding, nicht mehr ganz neu, aber recht gut in Schuss. Allerdings ist dauernd was dran zu machen. Heute war ein Spezialist an Bord, weil das Großsegel irgendwie klemmt. Es wurden ein paar Vorschläge gemacht, die das Problem hoffentlich beheben werden. Nicht ganz so gut in Ordnung sind einige „Seelenverkäufer“ hier im Hafen, die offenbar von ihren Eignern verlassen wurden und so langsam vor sich hin verrotten. Nachdem sich das Wetter nun beruhigt hat, werden wir morgen in Richtung Granada aufbrechen, Alhambra und so. Da wird es richtig bergig; wir haben also vier Tage dafür …

Costa Blanca

(K) Gute 330.000 EW hat die Stadt Alicante. Man liest, sie sei ein Ziel zum Bummeln und Flanieren mit einer kleinen Altstadt, eine Festung und etliche Museen. Durch die Altstadt sind wir gebummelt auf der Suche nach einem passenden Restaurant und der berühmten Pilzstraße (s. Fotos). Vor allem hatten wir die Gelegenheit in einem einfachen Zimmer in einer kleinen Wohnung in einem Wohnblock mit einfachen Einheimischen zu übernachten. Unser Gastgeber war ein sehr freundlicher und zugewandter Chinese, der zwei von den drei Zimmern seiner Wohnung vermietete. Für warmes Wasser zum Duschen musste er den Gasboiler anwerfen, wir durften seine Waschmaschine benutzen und in dem winzigen Innenhof wurde die Wäsche sogar trocken. Wir durften teilnehmen an intensiven familiären Lebensgeräuschen der Nachbarn, deren Fenster eben auch auf den Winz-Lichtschacht ging. Und um die Ecke war ein Cafe, das sofort zu unserem Lieblingscafe wurde, denn da war Leben in und um die Bude. Vom Opa bis zur Geschäftsfrau im Businessdress, Mütter mit kleinen Kindern und jungen Verliebten saßen dort die Leute von morgens bis abends und wurden vom …

On the Road again

(K) Wir werden nicht müde, die Fahrradinfrastruktur zu loben!! In den Städten herrscht meist durchgängig 30 kmh Gebot- und es wird auch wirklich langsam gefahren. Ein Grund liegt sicher auch in der weit verbreiteten Einbahnstraßenführung. Die macht uns auch manchmal etwas kirre, aber es entschleunigt den Verkehr ungemein. Entweder man fährt auf der Straße, auf der alle 100 m das Zeichen 30 kmh mit Radfahrersymbol aufgezeichnet ist – kein Auto drängelt beim Hinterherfahren oder es gibt getrennte Radwegeführungen. Der Eurovelo8 überzeugt uns oft, aber nicht immer. Und so fahren wir durchaus abwechslungsreich mal auf mehrspurigen Autostraßen auf dem breiten Seitenstreifen aber auch mal schiebend auf dem Kiesstrand. (K) Manchmal haben wir den Eindruck, die ganze Küste besteht nur aus aneinandergereihten Touristendestinationen, also Hotel- und Apartmentanlagen, Restaurants, Bars und Shops, Promenaden und Strände; dazwischen auch mal Parks, Golfplätze und – ach ja, Campingplätze. Das sind zum Teil schon ganz irre Anmutungen, die als Urlaubsparadiese so viele Menschen anziehen. Wir sind sehr froh, hier nicht zur Hauptsaison durchzuradeln. An manchen Orten verbreiten menschenleere Promenaden und geschlossene Geschäfte …

Barcelona

Natürlich könnte man in dieser Stadt Wochen zubringen, um ihrer Vielfalt und Bedeutung gerecht zu werden. Für unser Schnuppern reichten drei Übernachtungen im Bed&Bike Hostel. Das liegt in fußläufiger Entfernung zur Familia Sagrada, DEM Highlight von Gaudi. Auch die Altstadt, sowie den Hafen haben wir zu Fuß erkundet. Doch nun mal geordnet. Also, Barcelona ist eine Fahrradstadt. Nie im Leben würde ich hier Auto fahren. Die Fahrradinfrastruktur ist so gut, dass wir erstmal gar nicht damit klarkamen. Eigene Ampeln für verschiedene Richtungen, darf man fahren, wenn es blinkt, Radweg rechts, links, mittig, – kompliziert und dann doch wieder nicht so akribisch ernst genommen- also immer aufpassen- auf andere Radfahrende; besonders auf die Touristenradgruppen!! Abends fielen uns die Draußenfitnessgruppen in den Parks auf, mal Yoga, mal Hanteltraining oder Pilates. Tagsüber bummelten die Touristen, bestaunten die grünen Papageien, die zwischen den Tauben rumflogen und als Attraktion handzahm gefüttert wurden. Auf der anderen Seite des Parks saßen Gruppen von Schwarzafrikanern, die von einer älteren Frau aus dem Rollator versorgt wurden. Wir hatten keine Tickets vorgebucht, um uns nicht …