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Fes

Eine Busfahrt ist für uns ja immer etwas aufregend. Klappt alles? Fährt der Bus? Kommen die Räder mit? Nun, wir waren ausreichend früh am Busbahnhof, nach anfänglichen Problemen mit der Software bekamen wir auch unsere Gepäcktickets – umgerechnet 5€ für immerhin 11 Gepäckstücke! Und letztlich ging auch alles in den Bus. Eine kleine Irritation gab es dann doch. Wir dachten, es wäre der direkte Weg, am Atlas entlang nach Norden. Aber der Bus fuhr auf die Autobahn nach Rabat an die Küste und von dort nach Fes. Na ja, war dann auch ok. In Fes hatten wir ein bisschen Probleme, unser gebuchtes Riad zu finden. Wir hatten aus Versehen einen etwas falschen Namen gespeichert, nicht weit entfernt – räumlich- aber niveautechnisch! Ein EDEL Riad, in den wir niemals reingekommen wären mit unseren Rädern! Ein Blick ins Innere – unglaubliche Weiten! Es war etwas nervig, denn es wurde langsam dunkel, die Gassen sehr eng, viele junge Männer, die proaktiv uns unbedingt helfen wollten… Am Ende wurde wieder alles gut. Hinter einer unscheinbaren einfachen Tür öffnete sich …

Marrakesch

… war das zweite (nach Casablanca) Traumziel unserer Reise. Und jetzt sind wir da! Die Altstadt (=Medina) ist total chaotisch. Die Märkte (=Souks) sind viel größer als in jeder anderen orientalischen Stadt, die wir kennen. Angeblich können sich gelegentlich sogar Einheimische drin verirren. Dazu gibt‘s besonders abends ein irres Gedränge. Klamottenläden, Andenkenschnickschnack, Restaurants und winzige Garküchen wechseln sich ab. Wie das so allgemein bekannt ist, wird intensiv gehandelt: zunächst werden astronomische Preise gefordert, dann bewegt man aufeinander zu und am Ende hat man doch oft das Gefühl, abgezockt worden zu sein. In den engen Gassen der Altstadt ist es die Besonderheit, dass Mopeds und diese dreiräderigen Motos (vorne Motorrad, hinten Ladefläche oder Sitzplätze) sich mit atemberaubender Geschwindigkeit im Slalom zwischen den Fußgängern durchschlängeln; da wird auf Tuchfühlung gefahren, gern auch ohne Licht oder nur mit Warnblinker . Ein wahres Wunder, dass es da nicht dauernd knallt. Auf Fotos wird das natürlich nicht wirklich deutlich. Filme davon zeigen wir vielleicht in einem Vortag. Hauptplatz ist der Jemaa el Fna – Platz, so groß wie zwei oder …

Mal wieder radeln

Ich hatte ja schon mit einem Tag Verlängerung in Essaouira geliebäugelt, als es morgens beim Frühstück schwer bewölkt war und schon fast nach Regen aussah. Da wir allerdings nur eine Kurzetappe zu einem Campingplatz geplant hatten, gönnten wir uns einen ausführlichen Plausch mit Jana und Ralf, zwei weiteren Gästen, und siehe da, der Himmel wurde blau. Nun gut, dann eben los. Auf dem Campingplatz trafen wir tatsächlich zwei weitere Bekannte, die mit dem Camper unterwegs waren und lernten ein Paar aus Deutschland kennen, die seit vier Jahren in ihrem Camper unterwegs sind. Früher Backpacking und mit dem Rad, nun so. Wir merken immer wieder, dass wir Projektradler sind- Anfang und Ende einer Tour muss klar definiert sein. Uns ist das Eingebundensein in Familien- und Sozialsystem bei aller Reiselust doch sehr wichtig. Unterwegs Richtung Marrakesch, drei Tage, gabs ein paar interessante Begebenheiten: Wir konnten eine Schildkröte retten, die kurz vor der Überquerung der vierspurigen Straße stand und spätestens beim befestigten Mittelstreifen gescheitert wäre. Fritz hatte seinen zweiten Speichenbruch auf dieser Reise! Gut, dass er in Algeciras …

Essaouira

Bis vor kurzem wusste ich noch nichts von dieser Stadt, nur, dass wir dorthin wollten als südlichstes Ziel an der Küste. Inzwischen, nach drei Tagen Aufenthalt, bin ich etwas schlauer und sie gefällt mir immer besser. Den Bildungsblock schenke ich mir jetzt, lest mal selbst auf wikipedia nach. Na klar, Touristadt, hier in der Medina (übrigens Weltkulturerbe) ist es eng, trubelig, intensiv und dennoch irgendwie überschaubar und mit Atmosphäre. Unser Riad ist für unsere Verhältnisse hervorragend, großes Zimmer, ansprechendes Ambiente, gutes Frühstück auf der Dachterrasse (vor 9.00 Uhr jedoch ziemlich frisch) und die Räder können einfach im Innenhof stehen. Das Ganze mittendrin in der Altstadt, Tür auf und sofort stehst du mitten im rasenden Leben. Unsere Wäsche konnten wir problemlos in einer Wäscherei abgeben. Da der Angestellte hinterm Tresen kein Englisch oder Französisch sprach, kam kurzerhand der Nachbar rüber und machte alles klar. Allgegenwärtig sind die Möwen und mehrfach am Tag die Muezzine, die lautstark zur Geräuschkulisse beitragen, morgens kurz nach sieben zum Ersten mal. Beim Bummeln durch die engen Gassen mit den unendlichen Angeboten …

Auf dem Weg nach Essaoira

(K) Auf der Strecke: In den nächsten Tagen radeln wir zwar meist sehr küstennah, aber manchmal auch etwas weiter landein. Ich weiß nicht, ob der Begriff „abwechslungsreich“ so richtig passt, denn grundsätzlich wirkt die Landschaft meist trocken und steinig, mal mehr wüstenartig und karg, mal grüner mit Gemüseanbau und Bäumen. Was mir durch den Kopf geht: Wie viele Steine und Felsbrocken müssen ausgebuddelt, gesammelt und zu Mauern aufgeschichtet werden, damit ein ackerfähiges Feld entsteht? Und es muss im Grunde gleichzeitig passieren, denn je weniger Steine auf dem Boden liegen, desto schneller bläst der Wind die Erde weg. Zwei kurze Begegnungen: Ein französisches Radlerpaar, die mit Surfbrettern auf dem Anhänger unterwegs sind – Anfang August in Nordfrankreich los, iberische Halbinsel an der Atlantikküste entlang, jetzt Marokko. Wir quatschen 5 min. am Straßenrand, dann geht es weiter. Ein Campingplatz mit Gras! – Während wir unser Zelt aufbauen, kommt ein älterer etwas freakig wirkender Typ aus einem Camper und lädt uns zum Tee ein. Beim gemeinsamen Plausch stellt sich raus, er ist Musiker, stammt aus England, lebt in …

Casablanca …

… war einer der Sehnsuchtsorte dieser Reise, schon allein wegen des berühmten Films mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann. Was wir nicht so auf dem Schirm hatten, war die Tatsache, dass Casablanca mit etwa 4,8 Millionen Einwohnern die größte Stadt Marokkos ist (Berlin 3,8 Mill.!). Das Bild oben zeigt tatsächlich ein ziemlich weißes Haus; zumindest im alten Zentrum überwiegen allerdings verschiedene Grautöne. Baustile wechseln sich bunt ab: klassizistisch, Jugendstil, auch Bauhaus und Art Deco. Die Altstadt hat extrem schmale verwinkelte Gassen, in denen man sich ohne weiteres verlaufen kann. Nach Einbruch der Dunkelheit wird man da nicht so gerne unterwegs sein. Drumherum gibt es hochmoderne Gebäude an breiten Straßen, im Außenbereich wie bei allen Großstädten die Schlafstadt-Satelliten. Die Moschee wurde erst Ende des letzten Jahrhunderts gebaut. Mit Platz für 25000 Gläubige ist sie die Zweitgrößte Moschee der Welt. Auch das Minarett ist mit über 200 m Höhe das zweithöchste der Welt. Der besagte Film spielt ja vorwiegend in Rick’s Bar. Die gibt es nun tatsächlich seit einigen Jahren (nicht am Originalort; der war schließlich Hollywood!), …

Marokko, Atlantikküste

(K) Von Tanger Ville ging es gleich ab an die Atlantikküste, die nur ca. 15 km aber extreme Steigungen – rauf und runter- bereithielt. Dann ging der Weg aber doch gemächlich an der Atlantik-Küste entlang mit unglaublicher Brandung. Die Unterkunftssuche dauerte etwas, denn wild Zelten ist an der Küste eher schwierig und Campingplätze mehr als rar gesät. Die in der Reise-Know-how-Karte gezeigten gibt es teilweise nicht, auch nicht die in der Open-street-map. Die übliche kulturelle Unsicherheit beim Eintritt in ein fremdes Land. Dazu muss ich mein Französisch wieder aktivieren, das seit langer Zeit irgendwo im Gedächtnis vor sich hin rottet. Übrigens stellt das Handwerk  auch hier am Straßenrand seine Waren aus.- Keramik, Pflanzen, Grabsteine etc. (K) Aber wie immer haben wir am ersten Abend ein schönes Plätzchen gefunden!! Auf dem Gelände eines Restaurants am Strand, jetzt einsam, aber an Wochenenden und im Sommer sei die Hölle los. Wunderbare arabische Gastfreundschaft, wir wurden richtig verwöhnt, sogar mit  Bier. Morgens fütterte der Hausherr die zahlreichen Pfauen, Perl- und Haushühner, während er uns erzählte, dass seine jüngste Tochter …

Costa del Sol

Mal ganz vorneweg: Wir sind inzwischen in Marokko unterwegs, teilen aber die letzte Zeit in zwei Artikel auf, sonst wird’s zu viel auf einmal. Also: Der Päckchengeschichte zweiter Teil Nachdem wir auch nach 4 Tagen keine Nachricht bzw. Änderung des Päckchenstatus hatten, haben wir es kurzerhand verloren gegeben und sind Richtung Algeciras weitergeradelt. Am 27.11. wurde das Päckchen anscheinend sowohl irgendwo ausgeliefert als auch gleich wieder zurückgenommen und soll jetzt auf dem Weg zurück zum Absender sein. Es bleibt spannend. Auf dem Camping Bella Vista hatten wir nette Abende mit Uwe und Erek,- danke nochmals für die gemeinsame Zeit und den Austausch! –  Wie fast immer, wenn „nur“ eine relativ kurze Etappe angesagt ist, springen Besonderheiten aus dem Busch. Diesmal war es der Gegenwind, einige Höhenmeter und ein lautes Knallen an Fritzens Hinterrad – ein Speichenbruch! Der Problemlöser hatte schon länger nix mehr zu tun gehabt; also frisch ans Werk. In Nullkommanix war die Speiche ausgewechselt und bei der Gelegenheit wurde gleich noch Weiteres repariert. An der Küste reihen sich Golfplätze, Industrieanlagen, Yachthäfen und Solarparks …

Zurück an die Küste – Costa del Sol

(K) Also irgendwie werden wir auf dieser Tour doch häufiger etwas ausgebremst -oder nennen wir es anders. Wir lernen immer wieder ein kleines Stückchen mehr Geduld, wenn wir aufgrund des Wetters oder anderer Umstände (s.u.) länger an Orten bleiben als geplant. Auf dem Weg Richtung Küste kamen wieder Unwetterwarnungen für Malaga und Marbella und so blieben wir drei Tage in einem kleinen Apartment in Fuente de Piedra. Hier war es nur eine große Husche, die die Straßen kurzzeitig überspülte, aber wir wussten ja, dass es in der Gegend Malaga ganz anders zur Sache ging. Also Ausharren, das lokale Barleben studieren, die hiesige Lagune mit Flamingos besuchen… Wir sind auf gut 600m Höhe und es ist abends und nachts schon recht kühl. Zur Küste geht’s zwar runter aber dazwischen liegen noch einige Höhenmeter. In Antequera sind sehr berühmte Dolmengräber und die wollten wir nun doch anschauen. Sie sind auch wirklich sehr beeindruckend. Allerdings ist diese Stadt voller kleiner und kleinster Einbahnsträßchen auch voller Hügel mit extremen Steigungen. Da durften wir häufiger unsere Schiebepraxis vertiefen. Wir waren …

Granada, Nachtrag

Ist leider als Entwurf liegengeblieben. Nun im Nachklapp. Die Alhambra könnte gut das am häufigsten fotografierte Motiv Spaniens sein. Da können wir nicht hintanstehen. Ist aber auch wirklich eindrucksvoll, bei Tag und nächtlicher Beleuchtung. Besichtigt haben wir aber nur den öffentlich zugänglichen Bereich. Für die berühmten Säulenhallen und Paläste braucht man ein Ticket und das hat zwei Monate Vorlaufzeit: da waren wir noch gar nicht losgefahren und hatten keine Ahnung, ob und wann wir hier ankommen würden. So viel Zeitdruck wollen wir uns nicht machen. Ein weiteres touristisches Highlight der Region ist der Flamenco. Das wollten wir uns nun auch geben. Die Karten für so eine Flamenco-Show hat uns der Mann am Tresen besorgt. Der ist in Granada geboren und war bisher weder in dem Stadtteil, in dem die Shows in alten Gewölben stattfinden, gewesen – ca. 20 min. Fußmarsch vom Hotel – noch hat er je eine Flamenco-Show gesehen! War für uns aber doch ein faszinierendes Erlebnis, das Fotos kaum wiedergeben können. (K) Mich hat die Dynamik und Körperspannung sehr beeindruckt. Wenn der Flamenco, …

Im Landesinneren Andalusiens

(K) Einige km südlich von Santa Fe, ca. 20 km von Granada entfernt, liegt auf einem Hügel mitten zwischen Olivenhainen ein Ort, den wir besuchen wollten, eine Thermalquelle mit mehreren natürlichen Becken, genannt Aguas calientes. Bis vor wenigen Jahren war es ein beliebter Anlaufpunkt für Alternativos und Hippies, sogar ein Musikfestival „Dragon Festival“ fand hier mit wohl mehreren Tausend Menschen statt,- bis es für alle zu viel wurde, der Natur, der Stadt, den Menschen. Dann wurde radikal ein Riegel vorgeschoben, das Gelände eingezäunt, Zelten verboten, Sicherheitsdienst. Inzwischen ist der Sicherheitsdienst weg, der Zaun an vielen Stellen beiseite geräumt und die Becken wieder zugänglich. Als wir dort waren, war es ruhig, ein paar Leute, die mit Campern ca. 500 m weiter unten standen, kamen hoch zum Baden, abends ein wenig Chillen im ca. 40° C warmen Wasser. Wir stellten unser Zelt etwas abseits und wurden nicht weiter beachtet. Ein schöner Ort, der einzige Nachteil sind die fehlenden Sanitärmöglichkeiten, was man auch in der weiteren Landschaft erkennen kann. Nach einem entspannten Nachmittag und Abend radelten wir am …

Andalusien

Das Unwetter haben wir ja glücklich überstanden und die Zeit mit Jürgen und Uwe sehr genossen. Übrigens waren ganz gegen unsere Erwartung die Foliengewächshäuser durch das Unwetter nicht völlig zerstört. Nun geht’s aber weiter Richtung Süden, eine tolle Küstenstraße, deren Auf und Ab bei leichtem Rückenwind gut zu fahren war. Fantastische Ausblicke über die Steilküste aufs Meer und überraschende Begegnungen prägten den ersten Radeltag. Andalusien verbinden einige mit Pferden – ich eher nicht so, deshalb war ich etwas perplex, mitten in einer Stadt auf einem Platz, der aussah wie eine Baulücke zwischen Häuserblöcken, eine Reiterin mit ihrem Pferd beim Dressurtraining zu sehen! Auf den alten Hirten am Straßenrand incl. zwei Hunden und Schaf-/Ziegenherde hatte ich dagegen schon gewartet. Was wir dann in der zerklüfteten Bergwelt gesehen haben, hielten wir zunächst für verwilderte Ziegen – waren aber Steinböcke, von denen es in Andalusien einige zig tausende geben soll. Halloween!! Es wird hier unglaublich gefeiert! Auf dem Campingplatz war die Hölle los! Sicher verbunden mit dem langen Wochenende, da Allerheiligen ein Feiertag ist. Die halbe Nacht zogen …

Almerimar

Dieses verheerende Unwetter in Spanien mit Dutzenden Toten ist ja wohl durch die Nachrichten gegangen. Wir verfolgen immer unsere Wetter-Apps und waren im Prinzip darauf eingestellt, nicht aber in dieser heftigen Weise. Es passte gut, dass wir sowieso Pause machen wollten mit Wäschewaschen, Webseite und Treffen mit den Freunden Uwe und Jürgen aus Wolfsburg, die hier einen Katamaran liegen haben. So haben wir das Wetter auf dem geschützten Balkon eines Appartements bei einer Flasche Wein erlebt. Der Katamaran ist ein schickes Ding, nicht mehr ganz neu, aber recht gut in Schuss. Allerdings ist dauernd was dran zu machen. Heute war ein Spezialist an Bord, weil das Großsegel irgendwie klemmt. Es wurden ein paar Vorschläge gemacht, die das Problem hoffentlich beheben werden. Nicht ganz so gut in Ordnung sind einige „Seelenverkäufer“ hier im Hafen, die offenbar von ihren Eignern verlassen wurden und so langsam vor sich hin verrotten. Nachdem sich das Wetter nun beruhigt hat, werden wir morgen in Richtung Granada aufbrechen, Alhambra und so. Da wird es richtig bergig; wir haben also vier Tage dafür …

Costa Blanca

(K) Gute 330.000 EW hat die Stadt Alicante. Man liest, sie sei ein Ziel zum Bummeln und Flanieren mit einer kleinen Altstadt, eine Festung und etliche Museen. Durch die Altstadt sind wir gebummelt auf der Suche nach einem passenden Restaurant und der berühmten Pilzstraße (s. Fotos). Vor allem hatten wir die Gelegenheit in einem einfachen Zimmer in einer kleinen Wohnung in einem Wohnblock mit einfachen Einheimischen zu übernachten. Unser Gastgeber war ein sehr freundlicher und zugewandter Chinese, der zwei von den drei Zimmern seiner Wohnung vermietete. Für warmes Wasser zum Duschen musste er den Gasboiler anwerfen, wir durften seine Waschmaschine benutzen und in dem winzigen Innenhof wurde die Wäsche sogar trocken. Wir durften teilnehmen an intensiven familiären Lebensgeräuschen der Nachbarn, deren Fenster eben auch auf den Winz-Lichtschacht ging. Und um die Ecke war ein Cafe, das sofort zu unserem Lieblingscafe wurde, denn da war Leben in und um die Bude. Vom Opa bis zur Geschäftsfrau im Businessdress, Mütter mit kleinen Kindern und jungen Verliebten saßen dort die Leute von morgens bis abends und wurden vom …

On the Road again

(K) Wir werden nicht müde, die Fahrradinfrastruktur zu loben!! In den Städten herrscht meist durchgängig 30 kmh Gebot- und es wird auch wirklich langsam gefahren. Ein Grund liegt sicher auch in der weit verbreiteten Einbahnstraßenführung. Die macht uns auch manchmal etwas kirre, aber es entschleunigt den Verkehr ungemein. Entweder man fährt auf der Straße, auf der alle 100 m das Zeichen 30 kmh mit Radfahrersymbol aufgezeichnet ist – kein Auto drängelt beim Hinterherfahren oder es gibt getrennte Radwegeführungen. Der Eurovelo8 überzeugt uns oft, aber nicht immer. Und so fahren wir durchaus abwechslungsreich mal auf mehrspurigen Autostraßen auf dem breiten Seitenstreifen aber auch mal schiebend auf dem Kiesstrand. (K) Manchmal haben wir den Eindruck, die ganze Küste besteht nur aus aneinandergereihten Touristendestinationen, also Hotel- und Apartmentanlagen, Restaurants, Bars und Shops, Promenaden und Strände; dazwischen auch mal Parks, Golfplätze und – ach ja, Campingplätze. Das sind zum Teil schon ganz irre Anmutungen, die als Urlaubsparadiese so viele Menschen anziehen. Wir sind sehr froh, hier nicht zur Hauptsaison durchzuradeln. An manchen Orten verbreiten menschenleere Promenaden und geschlossene Geschäfte …

Barcelona

Natürlich könnte man in dieser Stadt Wochen zubringen, um ihrer Vielfalt und Bedeutung gerecht zu werden. Für unser Schnuppern reichten drei Übernachtungen im Bed&Bike Hostel. Das liegt in fußläufiger Entfernung zur Familia Sagrada, DEM Highlight von Gaudi. Auch die Altstadt, sowie den Hafen haben wir zu Fuß erkundet. Doch nun mal geordnet. Also, Barcelona ist eine Fahrradstadt. Nie im Leben würde ich hier Auto fahren. Die Fahrradinfrastruktur ist so gut, dass wir erstmal gar nicht damit klarkamen. Eigene Ampeln für verschiedene Richtungen, darf man fahren, wenn es blinkt, Radweg rechts, links, mittig, – kompliziert und dann doch wieder nicht so akribisch ernst genommen- also immer aufpassen- auf andere Radfahrende; besonders auf die Touristenradgruppen!! Abends fielen uns die Draußenfitnessgruppen in den Parks auf, mal Yoga, mal Hanteltraining oder Pilates. Tagsüber bummelten die Touristen, bestaunten die grünen Papageien, die zwischen den Tauben rumflogen und als Attraktion handzahm gefüttert wurden. Auf der anderen Seite des Parks saßen Gruppen von Schwarzafrikanern, die von einer älteren Frau aus dem Rollator versorgt wurden. Wir hatten keine Tickets vorgebucht, um uns nicht …

Auf dem Rad angekommen

Eigentlich hatten wir ja überlegt, in Port Bou noch ein kleines Sightseeing-Päuschen einzulegen, da die Stadt als Eisenbahnerort beschrieben wird, wegen der riesigen Gleisanlagen, die sie früher wegen der unterschiedlichen Spurbreiten in Frankreich und Spanien zum Umsetzen wohl gebraucht haben. Allerdings hatten wir erstmal Schwierigkeiten aus dem Bahnhofsgelände rauszukommen, da wir zunächst den Aufzug nicht fanden, der dann auch noch viel zu klein für unsere Räder war. Und dann wollten wir einfach nur los. So isses halt bei uns. Nach kaum einem Kilometer ging es auch schon in Serpentinen hoch mit 9-10% Steigung, so dass wir nach nur 36 km doch gute 400 Höhenmeter hatten. Und es reichte für den Tag. Unsere erste Übernachtung auf einem Campingplatz – mit fast nur deutschen Gästen und leckerer Paella. Am zweiten Tag war ich ziemlich schlapp. Der ganze Tag etwas nervig, weil wir keine idyllische Küstenstraße, sondern Autoverkehr im Landesinneren hatten. Der eurovelo 8 überzeugte uns als sandiger Feldweg auch nicht. Trotzdem gab es sehr schöne Abschnitte und viele Radfahrende. Sogar Rennradler grüßten uns! In Palamos auf dem …

Jetzt sind wir also in Spanien

Die Anreise per Bahn mit vier Mal umsteigen hat denn trotz Zugverspätung und Überfüllung der Fahrradabteile doch noch geklappt. Glücklicherweise sieht man das in Frankreich ja nicht immer so eng. Einmal hatten wir sogar einen Anhänger mit 18 (!) Fahrradstellplätzen! Los ging’s um 23°° mit dem Enno. Per Nachtzug (leider kein Liegewagen, da hätte es keine Fahrradmitnahme gegeben) nach Zürich. In Avignon haben wir die nächste Nacht ein Zimmer gehabt.  Um 21°° hatten wir keine Lust mehr auf lange Stadtbummel sondern Hunger, deshalb sind wir beim Ersten, was uns über den Weg lief rein: ein Irish Pub, wo wir zu Pale Ale und Stout Fish & Chips hatten – wohlgemerkt in Frankreich!! Im Bahnhofsgebäude steht ein ramponiertes Klavier: „zu Deinem Vergnügen“ Außen in Südfrankreich Flamingos, innen M’s Proviantkörbchen – und ein neuer Lupi! Noch ganz ohne Patina. Irgendwie war es jetzt nach dem schweren Verlust in Patagonien doch an der Zeit. Um 15°° sind wir dann in Portbou hinter der spanischen Grenze aufs Rad gestiegen und hatten gleich die ersten kräftigen Anstiege – noch völlig …

Super-GAU

Vor so einer Reise sieht man sich ja das Rad nochmal richtig an – Kette, Ritzel, Kettenblatt wechseln, Lagerspiel, Reifen, Licht, Bremsbeläge … Ich habe eigentlich immer die vorderen Packtaschen dran, rechts Regenzeug, links Einkäufe und so. Und wie ich die linke Packtasche abnehme, sehe ich, dass die Gabelbrücke gebrocchen ist! So wie die Bruchkante aussieht, ist das nicht erst seit kurzem. Aber wenn man es jetzt weiß, kann man damit ja keine 8 000 km-Reise starten. Das hatte ich vor 5 Jahren auch schon mal. Da hat der Meister meines Fahrradladens ein zwar nicht identisches aber noch passendes Teil aufgetrieben. Das ist jetzt nicht mehr gelungen. Das Rad ist 14 Jahre alt und selbst der Hersteller Giant kann das Teil nicht mehr liefern. Ich war kurz davor, “umzusatteln” und ein anderes Rad unseres Fuhrparks startklar zu machen – da kam die zündende Idee: Zeichnung gemacht und damit zu Firma Wilhein, dem Metallbauer meines Vertrauens, geradelt. Und der Meister hat in einem Tag das Wunderwerk geschaffen. Medizinisch würde man das einen “Fixateur extern” nennen, mit …

Wir sind in den Startlöchern!

Es ist wieder soweit. Die Zugvögel sind unterwegs nach Süden und diesmal wollen wir es ihnen gleichtun. Allerdings fliegen wir nicht, sondern fahren mit der Bahn zum Ausgangspunkt. Es ist uns gelungen die komplexe Aufgabe zu meistern mit zwei Rädern, möglichst direkt und wenig Umsteigen nach Port Bou, dem Grenzbahnhof Frankreich/Spanien zu gelangen! Ob es uns wirklich gelingt, wie geplant dort anzukommen und uns auf die Räder zu schwingen, werden wir berichten. Der grobe Plan lautet: Mittelmeerküste bis Gibraltar, dann Marokko über Casablanca bis Marrakesch, zurück nach Spanien, weiter nach Portugal an die Algave und bis nach Lissabon. Mal schau´n, wie wir dann so Mitte Februar nach Hause kommen. Wir nennen sie die “Seniorenüberwinterungstour”. Nun laufen die Vorbereitungen, neue Isomatte, einen kleinen Klappstuhl für mich. Das Sitzen auf dem Boden ist bei mir inzwischen mit sehr uneleganten Bewegungen und Stöhnlauten verbunden. Fritz verweigert noch vehement dieses Zugeständnis ans Alter. Die Räder sind derzeit im Überarbeitungsmodus. Langsam steigt die Vorfreude. Bis bald von unterwegs Karin