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Rückblick auf die letzten Tage in Vietnam

Zum Abschied hat uns Vietnam noch zwei besondere Begegnungen geschenkt. Die Erste: Wir waren gerade mal 50 km aus Hanoi rausgefahren und wollten in der Stadt Chi Lang Pause machen. Da sprach uns ein Mann aus dem Taxi heraus an, in recht gutem Deutsch. Zuerst verstanden wir ihn nicht gut und reagierten etwas abweisend. Aber er blieb dran und schließlich war klar, dass er in Deutschland gelebt hatte und mit uns ein wenig reden wollte. Wir willigten ein und stoppten am nächsten Restaurant, wo er uns zu einem kleinen Essen einlud. Er erzählte, dass er lange in Deutschland, aber auch Italien und Frankreich gelebt und gearbeitet habe und nun wieder zurück sei. Er habe ein Frühstücksrestaurant und wollte es uns unbedingt zeigen. Außerdem heirate heute die Nachbarstochter und wir könnten doch mit ihm mitkommen. Nach kurzer Beratung- schließlich hatten wir eine längere Etappe geplant- stimmten wir zu und folgten ihm zu seinem Restaurant. Es heißt tatsächlich: Pho Gulasch! Und er ist sehr stolz darauf! Er verkauft zwischen 150-200 Essen pro Vormittag und den Rest des …

Halong- Bucht

Ein Ausflug in die Halong- Bucht musste einfach sein. Mit dem Rad hätte es mindestens eine Woche gedauert, Anfahrt- Kreuzfahrt- Abfahrt. Deshalb haben wir ein Gesamtpaket gebucht, von unserem guesthouse aus und zwar eine Dreitageskreuzfahrt. Es war wirklich ein Genuss. Trotz hunderter anderer Boote, die mehr oder weniger gleichzeitig auf denselben Routen durch diese Landschaft fahren, war es insgesamt ein ruhiges, gemächliches Dahintuckern. Die Schiffe sind relativ klein, meist zwischen 16-20 Passagiere. Das Essen eine sehr angenehme Überraschung- richtig klasse. Die Gäste waren international, von Backpacker bis Profitraveller und wir hatten nette Gespräche. Einen Abend mussten wir leider mit leidenschaftlichen Karaokegesängen überstehen- in Vietnam eine Volksseuche. Und wir trafen ein anderes deutsches Radlerpaar!!! Die Beiden sind seit knapp einem Jahr unterwegs, in Südamerikas Süden  gestartet, nach Mittelamerika hoch, Neuseeland, Singapur, Malaysia, Thailand, …bis Hanoi. An unserem letzten Abend in Hanoi haben wir uns wiedergetroffen und genossen nette Stunden mit Radlergeschichten. Leider- für uns und Euch- hatten sie sich entschieden, keine Reisezeit für das Pflegen einer Website zu opfern. Für sie ist in Hanoi erstmal Schluss- …

Hanoi

In Hanoi haben wir richtig Zeit gehabt wegen des China-Visums. Deswegen sind das auch richtig viele Fotos geworden. In der Neustadt gibt es hier auch einige Hochhäuser, wir sind aber ganz überwiegend in der Altstadt und im Backpacker-Bereich geblieben. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch bei Ho Chi Minh. Der hatte zwar den Wunsch ganz ohne großen Aufwand eingeäschert zu werden, liegt aber nun seit 40 Jahren einbalsamiert in seinem Mausoleum und täglich flanieren Tausende an ihm vorbei. Es ist aber tatsächlich so, dass er bis heute höchstes Ansehen beim Volk genießt und “unser Präsident” genannt wird. Wir sind etwas tempel- und museumsmüde und so haben wir uns, außer auf den Besuch bei “Onkel Ho” auf den Konfuziustempel und das Frauenmuseum beschränkt. Letzteres hat uns schwer beeindruckt. Besonders zwei Dinge: erstens ein Interview mit Straßenhändlerinnen. Sie berichteten, dass ihre Familien (incl. Kinder) in ihren jeweiligen Heimatdörfern lebten. Sie verdienten in der Stadt das Geld, weil die Landwirtschaft nicht genug abwerfe. Die Männer würden zuhause Hof, Vieh und Kinder versorgen, während sie alle 14 Tage mit dem …

Wir haben das Chinavisum!!

Es ist nicht nur das  letzte Visum, das wir auf unserer Tour benötigen, sondern auch das, wovor wir am meisten Respekt hatten. Viele Berichte kursieren darüber in Foren und der Reiseradlerszene. Beim Auswärtigen Amt ist zu lesen, dass außerhalb des Heimatlandes gar kein Visum zu bekommen sei. In der Radlerszene ging es immer darum, in welcher Stadt zurzeit am ehesten ein Visum für mehr als 30 Tage zu bekommen sei. Das wechselte ständig. Für uns war klar, dass wir es in Hanoi versuchen wollten. Hilfreich waren ein paar Berichte, die den Prozess beschrieben, so dass wir in etwa wussten, was auf uns zukommt. Allerdings blieb unklar, bzw. wurde deutlich verneint, dass ein Visum ohne Hin- und Rückflugticket genehmigt würde. Außerdem berichteten einige von der Notwendigkeit, ausreichende finanzielle Mittel , für die gesamte Reisetour gebuchte Hotelübernachtungen sowie eine Einladung nachzuweisen. Wir bereiteten also die Unterlagen vor: Wunderbarerweise haben wir eine offizielle Einladung aus der Partnerstadt von Wolfsburg. Vielen Dank an dieser Stelle an die Stadtverwaltung! Außerdem schrieben wir eine glaubwürdige Reiseroute in groben Zeitabschnitten für 60 Tage auf. …

Technik, die begeistert

Ich nenne ihn mal den Südostasiatischen Volks-Diesel. Es gibt ihn in den ländlichen Regionen aller Länder Südostasiens und er wird mit vielfältigsten Aufgaben betraut. Der niedertourige Einzylinder–Diesel wird per Handkurbel gestartet. Er besitzt einen integrierten Scheinwerfer. Am häufigsten wird er auf Fahrzeugen eingesetzt. Dann wird er mit einem Getriebe kombiniert, das gleich die Vorderachse enthält und einen langen Lenker hat. Eingekuppelt wird meistens durch Anspannen der beiden Keilriemen auf der linken Seite.  Der Lastenträger mit Sitz und Hinterachse ist kardanisch am Vorderteil aufgehängt. Das Ganze fährt je nach Ladung (Menschen, Vieh, Reissäcke …) zwischen 15 und 25 km/h, also etwas schneller oder etwas langsamer als wir. Den Hänger kann man abhängen und an der Straße stehen lassen, Pflugschar und Metallräder für schwere Böden montieren, und fertig ist der Motorpflug für das Reisfeld. Früher hatte man dafür Wasserbüffel. Daneben sieht man manchmal weitere skurrile Fahrzeuge, oft lokale Konstruktionen, die zwei Dörfer weiter nicht mehr vorkommen. Schließlich wird er aber auch in verschiedensten Kombinationen eingesetzt: als Wasser- oder Güllepumpe, am Betonmischer, Förderband, als Quirl im Shrimps-Becken, Lastenaufzug, …

Wieder in Vietnam

Direkt nach der Grenze wird die Straße ein Traum, „angenehme“ Steigungen und die hohe Luftfeuchtigkeit lassen unseren Schweiß zwar tropfen, aber unsere Lungen und Muskeln in Ruhe arbeiten. Riesige Bambuswälder bedecken die Berghänge und Täler. Überall in den Dörfern wird Bambus geerntet, transportiert, verarbeitet. Einerseits vertraut und doch anders als in Südvietnam fühlen wir uns auf der Strecke nach Hanoi häufig nicht wirklich willkommen. Die Menschen winken und rufen uns zwar ebenfalls wieder häufig zu, im direkten Kontakt haben wir allerdings das Gefühl, dass die Hotel- und Restaurantbesitzer sich kein Bein für uns ausreißen, d.h. die Verständigungsproblematik eher bei uns als bei ihnen sehen. Westliche Touristen scheinen in dieser Gegend- sicher auch kein touristisches Highlight- keine relevante Zielgruppe zu sein. „Friss Vogel oder stirb“ – so kommt es uns zuweilen vor, wenn wir versuchen den überteuerten Zimmerpreis zu verhandeln oder unseren Wunsch nach Essen zu vermitteln. Indiengestählt erklären wir für uns selbst die Betten als hygienisch vertretbar, sind mit Minihandtüchern einverstanden, setzen unsere eigenen Batterien in die Fernbedienung der Klimaanlage ein, um festzustellen, dass sie …

Von Vietnam nach Laos

Leider war’s jetzt vorbei mit den schönen Tagen mit Rückenwind. Seit dem Wolkenpass, der ja eine Wetterscheide ist, hat der Wind leider auf West gedreht. Genau da fahren wir jetzt hin, weil wir ja nach Laos wollen. Bergauf geht’s auch noch. Auf dem Wege fanden wir einerseits einen Vietcong-Soldatenfriedhof und –quasi als Gegenentwurf-  sehr schmuckreiche und chinesisch anmutende Gräber. Die Grenzformalitäten, wie schon gewohnt in Südostasien, waren problemlos: keinerlei Gepäck-Kontrollen und freundliche Beamte. Ein Novum: den Ausreisestempel für Vietnam (den wir für die Wiedereinreise brauchen) gab es von einem vietnamesischen Beamten auf der Laos-Seite der Grenze. Wir konnten das zunächst nicht glauben und irrten etwas hilflos im Niemandsland herum. Der laotische Beamte gab uns das Visum-on-arrival und sagte grinsend, da hätten wir ja Glück, es wären gerade Feiertage in Laos. Das wussten wir: das laotische Neujahrsfest dauert mehrere Tage und ist das Highlight des Jahres. Eines der Rituale ist das Begießen mit Wasser. Schon im Grenzort wurden wir sicherlich zehnmal mit Eimern, Kannen, Schläuchen und wassergefüllten Plastikbeuteln bespritzt. Wir waren bald ziemlich genervt, haben aber …

20 000 km

20 000 km … mit einem Satz Reifen. So sehen Schwalbe Marathon Mondial nach dieser Strecke aus, wobei der Untergrund ja doch oft anders war, als wir das in Europa gewohnt sind. Vorne geht’s ja noch, aber der hintere ist jetzt doch wohl langsam fällig. Herzlichen Dank an Andreas Gade von Bike & Niess, der uns großzügig mit vier Reifensätzen unterstützt hat!

Hue

Obwohl wir langsam abgesättigt sind mit alten Gemäuern, Gedenkstätten und anderen kulturellen Wichtigkeiten, schauen wir uns die alte Zitadelle (alter Königspalast) an. Das Riesengelände innerhalb der äußeren Mauer enthielt über 240 Gebäude, die allerdings zum größten Teil zerstört wurden- zuerst durch die Franzosen, dann durch die Amis. Ca. 40 Gebäude und Tempel stehen noch bzw. wurden restauriert. Innerhalb der Zitadelle gibt es einen weiteren mauerumgrenzten Bereich, die alte Verbotene Stadt, in der die königliche Familie lebte. Als wir so durchspazierten, viele parkähnliche Anlagen, Alleen, Tempel, dachte ich mir, dass dieses abgeschlossene Leben dieser Menschen, das sich so “eingesperrt” anhört, vielleicht ausreichend viel Lebensraum zur persönlichen Entwicklung bot. Und heute? Wieviele Menschen leben immer mehr in “communities” mit Zaun und Wächter? Bei uns soll der Trend ja deutlich kommen, habe ich gelesen. In den USA, in China, Indien, Südafrika, Russland .. immer mehr Menschen leben in abgeschlossenen Lebensräumen. Bestimmt auch mit gutem Grund. Und mit welchem Menschen- und Weltbild wird ein Kind dann groß? Na ja, nur so ein Gedanke beim Spazierengehen. Und wie so oft, …

Der Wolkenpass

Irgendwie hatten wir schon bei der Planung den Wolkenpass in Vietnam in unsere Liste aufgenommen. In vielen Berichten wurde er so begeistert und auch als anspruchsvoll beschrieben- da mussten wir natürlich hoch. Auch wenn er insgesamt nur knapp 500 m ist, also nicht die Welt- aber die können es auch in sich haben. Also näherten wir uns mit gebührendem Respekt, Fritz´ Garmin zeigte auch eine ganz ordentliche Steigung. Er ist wirklich ein richtiger Pass, schön zu fahren, mit beeindruckendem Panorama über die Bucht von Da Nang. Etliche Reiseagenturen bieten Motorradtouren über den Pass an und so fanden sich oben auf der Passhöhe viele aufgekratzte Touristen, die im Pulk den Ausflug genossen. Wir sammelten seit langem mal wieder einige erhobene Daumen beim Hochstrampeln. Wenn man von oben nach Norden sieht, weiß man, warum er „Wolkenpass“ heißt. Die Abfahrt war ein Genuss! Nicht zu steil, sodass wir bremsenschonend fahren konnten, wenig Verkehr, denn der fährt durch den Tunnel. Unten durften wir eine echte Schrankenwärterin bei der Arbeit sehen! Über etliche Kilometer standen am Straßenrand kleine Stände mit …

Hoi An

… ist einer der Touristen-Orte in Vietnam, sozusagen das vietnamesische Rüdesheim. Der ganze Ort besteht eigentlich nur aus Restaurants, Cafés und Hotels. Die Altstadt, bestehend aus zum Teil doch sehr hübschen Häusern im Kolonialstil, ist komplett autobefreit. Dafür drängeln sich in den engen Gassen Touristen und Fahrradrikschas. Die Restaurants sind meist gehobene Klasse, das bedeutet, dass man nicht nur Nudelsuppe bekommt, sondern richtig leckere vietnamesische Küche.   Wir hatten dann doch zwei sehr interessante Begegnungen: In dem Restaurant, das wir für unser Feierabendbier ausgewählt hatten, lernten wir als Ehemann der Wirtin Nguyèn Thé Thųc kennen, einen Foto-Künstler mit vielen veröffentlichen tollen Fotobänden über Vietnam. Er hat in Leipzig Grafik und Buchkunst studiert und spricht supergut deutsch. Im Laufe unseres sehr interessanten Gespräches erwähnte er drei in Hoi An lebende Deutsche. Einer davon, Ralf aus Berlin, der gerade um die Ecke wohnt und eine deutsche Snack-Bar eröffnet hat, mit Thüringer Bratwurst, Kartoffelsalat, Sauerkraut, Pommes und deutschem Bier. Da hatten wir dann noch einen sehr netten Abend. Danke, Ihr Beiden! In Vietnam wird übrigens sehr viel Billard …

Son My

… vielleicht besser bekannt als My Lai: das war eines der Dörfer, in dem die US-Army 1968 ein Massaker anrichteten. Als dies bekannt wurde, verbunden mit dem Namen des Leutnant Calley, kippte in den USA und weltweit die Stimmung bezüglich des Vietnam-Krieges. Calley kam übrigens mit drei Jahren Hausarrest davon. Francis Ford Coppola hat diesem Massaker in der Eingangsszene seines Films „Apocalypse now“ ein grausiges Denkmal gesetzt. Die jetzige Gedenkstätte zeigt die Ruinen des Dorfes quasi für die Ewigkeit in Beton gegossen. Auf den Wegen, ebenfalls aus Beton, sieht man die Abdrücke von nackten Vietnamesen-Füßen, vermischt mit den Abdrücken von Springerstiefeln (was der Lonely Planet als etwas kitschig bezeichnet). Drumherum liegt das jetzige Dorf Son My, geschäftig wie alle vietnamesischen Dörfer. Uns hat diese Gedenkstätte merkwürdig unbeteiligt gelassen. Wir haben viel in der Historie gewühlt und irgendwie ist dies Thema wohl jetzt mal durch.  

Auf der Küstenstraße nach Hoi An

Wir hangeln uns von einem Touristenhighlight zum nächsten. Aber während die meisten dazwischen den klimatisierten Bus oder gar den Flieger nehmen, genießen wir nach wie vor das Unterwegssein mit eigener Kraft. Auch wenn es ganz schön heiß ist und die Brühe nur so läuft. Dafür haben wir nun fast die ganze Zeit Rückenwind! Komisch, das wird mir nie langweilig, Hügel oder Gegenwind schon. Einige Leute hatten uns gesagt, diese Strecke wäre eher uninteressant; zwar gut zu fahren, aber unspektakulär, etwas zum Kilometerfressen. Ja, z.T. stimmt es schon, denn die Straße ist oft vierspurig, ziemlich neu und es gibt immer wieder Versorgungsmöglichkeiten. Der LKW-Verkehr bzw. das Gehupe kann schon auf die Nerven gehen. Aber insgesamt sind es gute Tage, und ich finde es angenehm, die Landschaft wirken zu lassen, immer mal wieder etwas Neues zu entdecken und zu sinnieren. Dabei heißt es aber immer gut aufpassen, denn alle naselang kommen auf der rechten Spur Mopeds entgegen. Ich möchte einfach mal ein paar Blitzlichter, Gedanken und kleine Begebenheiten auf diesem Streckenabschnitt beschreiben. Wir fuhren nicht nur Hauptstraße, …

Tauchausfahrt

Nha Trang ist eines der wenigen Tauchzentren Vietnams. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen. Am Ort gibt es 17 Tauchbasen. Wir haben uns eine ausgesucht wegen der deutschen Leitung (Jens) und der guten Internetseite. Die Wahl war gut. Wir hatten zwei wunderbare Tauchgänge in beeindruckenden Korallengärten bei bester Sicht. Nach dem zweiten stand plötzlich eine Geburtstagstorte für mich auf dem Tisch des Bootes und ich wurde mit einem Ständchen gefeiert! Dazu noch habe ich die beiden Tauchgänge geschenkt bekommen. Danke an Jens und das Team von Vietnam Active!! Wir haben uns so wohl gefühlt, dass wir gleich noch einen Tag rangehängt haben.

Wieder Richtung Küste

Unterwegs hatte uns jemand gesagt, wir sollten unbedingt den Pass nach Phan Rang runterfahren. Also haben wir das gemacht. Es muss ein Autofahrer gewesen sein, denn die ersten 40 km waren wieder eine Katastrophe. Sie bauen die gesamte Strecke gleichzeitig aus! Gruselig! Aber danach, der richtige Pass, war fantastisch! 35 km Abfahrt zum Rollen lassen und genießen! Und dann immer weiter Richtung Meer. Leider wurde der Wind wieder stärker und am nächsten Tag, als es nach Nha Trang ging, durften wir, diesmal auf autobahnähnlicher Straße, wieder eine kleine Trainingseinheit einlegen. Am Ende wurde jedoch alles gut und wir erreichten den Urlaubsort Nha Trang. Seitdem der Flughafen ausgebaut sei und es mehrere Direktflüge von verschiedenen russischen Städten gäbe, sei die kyrillische Schrift in jeder Speisekarte normal geworden. Wenn es auf Malle heißt: “Man spricht deutsch” dann gilt hier das gleiche für Russisch. Und seit kurzem auch für Chinesisch. Wir fanden ein gutes günstiges Hotelzimmer mit Meerblickterrasse und waren sehr zufrieden! Bei der Ausfahrt aus Da Lat fuhren wir an einem fantastischen Hortensienbeet vorbei. Wir haben sofort …

Crazy house in Da Lat

Dieses Anwesen hat eine Architektin für sich und ihre Familie entworfen und gebaut. Sie ist wohl eine Tochter des Präsidenten und hat damit sicher den real existierenden Sozialismus arg auf die Probe gestellt. Inzwischen ist das Haus ein Touristenmagnet. Man kann auch darin übernachten und sie (wer auch immer) bauen immer weiter aus, planen noch ein Restaurant und Guesthouse. Sie möchten den Menschen die Natur näher bringen und hier bedeutet Natur = Dschungel. Und es wirkt so! Man kann Beton also auch anders verbauen! Wir fanden das Haus einfach klasse. Da wir in Wolfsburg jetzt so viele Baugebiete haben… Vielleicht lässt sich ja jemand davon inspirieren? So ein Häuschen in Wolfsburg wäre doch fein. Schaut es Euch an: Und weils so schön ist, hat ein Schüler der Architektin ein anderes Haus- eine Bar- im gleichen Stil umgebaut.

Hügeliges schweißtreibendes Vietnam

Wir entschieden uns nach Da Lat zu fahren, das “Davos” von Südvietnam. Im Vietnamkrieg gab es wohl die Vereinbarung, diese Stadt von Bombardierungen auszunehmen. Statt dessen erholten sich dort die GI´s in den großen Villen und etwas entfernt davon die Vietcong. Auf dem Weg dorthin fuhren wir allerdings erst durch die Gebiete, die besonders stark mit Napalm und Agent Orange vergiftet worden waren, von den “normalen” Bombardierungen ganz abgesehen. Erstaunlicherweise haben ein paar alte Bäume diese Zeit überlebt und ein Nationalpark mit Dschungel wurde errichtet. Wir haben ihn nicht besucht, denn uns stand weder der Sinn nach Elefantenreiten noch Trekking. Wir wollten Radeln! Und seit langer Zeit hatten wir sogar richtig zu arbeiten! Feuchte Hitze und 1000 Höhenmeter- da kamen wir ganz gut ins Hecheln. Die Landschaft- Dschungel, Kaffee-, Cashewnussplantagen, hupende rücksichtslose LKWs. Bisher hatten wir in Vietnam nur gute Straßen, doch nun duften wir anderes erfahren: eine Dauerbaustelle von 40km! Immer mal wieder die eine Seite, dann die andere, mal Kanalisation, dann irgendwas… dazu strenger Wind von der Seite oder von vorne. Wo es …

Saigon Sightseeing

Auch wenn wir inzwischen in Nha Trang angekommen sind, wollen wir Euch dennoch einige weitere Bilder von Saigon zeigen. Denn es gibt hier einiges zu sehen. Die französische Kolonialzeit hat ein paar architektonische Eindrücke hinterlassen. z.B. -das alte Postgebäude -direkt daneben der Dom, auch Klein Notre Dame genannt. Für mich erstaunlich wie klar und sparsam der Innenraum gestaltet wurde. Wände mit Dank-/Spendenfliesen. -die alte Oper. Wir nutzten die Gelegenheit und besuchten eine Aufführung des AO-Theaterensembles mit einer zauberhaft furiosen Akrobatikshow, die uns sehr an den Circe de Soleil in Las Vegas erinnerte. Ein Blick ins Programmheft bestätigte uns: Der Artdirektor hat lange selbst beim Circe de Soleil gearbeitet. Das Besondere daran war bzw. ist, dass sie mit zwei Arten von Requisiten auskommen- Bambusstangen und Bambuskörben. Genial, was sie damit machen. Sehr zu empfehlen, falls sie mal in der Nähe auf Tournee sind. nicht französisch sondern vietnamesisch: -der Dao-Tempel, ein sehr oppulent ausgestatteter Tempel mit vielen Göttern, Dämonen, Buddhas und anderen hilfreichen Gestalten. Es geht darin sehr turbulent, laut und rauchgeschwängert zu; übrigens ohne Reglementierungen für …

War Remnants

Wir sind ja alte Leute. Für uns ist der Vietnamkrieg lebendige und gut erinnerliche Geschichte: Vietnam-Demos (Fritz), Protestsongs … Nirgends auf der Reise haben wir so viele Menschen mit Lähmungen, Missbildungen („Agent Orange“=Dioxin) und Verlust von Gliedmaßen  (Antipersonen-Minen) gesehen wie im Mekong-Delta und Saigon. Nun hat man im „War Remnants Museum“, nachdem die US-Armee 1975 Hals über Kopf das Land verlassen hatte, die Hinterlassenschaften zusammengetragen, vom Transporthubschrauber bis zur Streumunition und Nagelbomben. Kaum erträglich sind Fotos des Krieges, auch mit schonungsloser Darstellung der Opfer auf beiden Seiten. Das Gift und explodierende Blindgänger fordern bis heute in der dritten Generation ihren Tribut. Wir haben Saigon verlassen in Richtung von Cu Chi, eine kleine Stadt kaum 40 km nordwestlich des Stadtzentrums. Hier wurden die Tunnelsysteme, in denen die Vietcong jahrelang lebten und von denen aus sie gekämpft haben und die es an vielen Orten Südvietnams gab, rekonstruiert und erhalten. Ich bin da mal reingekrochen:  ein Mensch meiner Statur und ohne Platzangst kann da mit Mühe entlang kriechen, ein stabiler GI mit Ausrüstung hat da keine Chance. Sie …

Saigon

Wir sehen entsetzt und fassungslos nach Europa. Hilflos lesen wir im Internet die Nachrichten über Bombenopfer in Brüssel. Und wenige Stunden zuvor haben wir eine Nagelbombe als Exponat in der Vitrine gesehen, Fotos von Opfern. Es ist zum Heulen und Verzweifeln! Unsere Gedanken sind häufig bei Euch zuhause! Und gleichzeitig sind wir hier, wo vor 40 Jahren einer der grauenhaftesten Kriege der Neuzeit zuende ging, ein Land unvorstellbar zerbombt und vergiftet wurde- und uns jetzt voller Leben, Entwicklung, Energie und Freundlichkeit begegnet. Was schreibt man über diese Stadt? Wir sind seit 4 Tagen hier, radeln jeden Tag in diesem ganz speziellen Verkehr- mir macht er inzwischen Spaß, Fritz ist meistens eher abgenervt- und klappern die üblichen Sehenswürdigkeiten ab. Vor allem das war remnant museum, ein Museum des Vietnamkriegs, hat uns sehr berührt und beschäftigt uns nachhaltig. Mehr dazu in einem Extrabeitrag, für den wir uns noch Zeit lassen. Hier gibt es Kirchen, Moscheen, Hindu-, Buddistische, Taoistische Tempel und Pagoden. Von einigen gibts ebenfalls in einem Extrabericht ein paar Fotos. Insgesamt gefällt uns diese Stadt sehr …