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Kathmandu

Lücken und Schutthaufen, neben denen das Leben weitergeht. Wir hatten einige nette Begegnungen: Der Mann in der grünen Jacke ist Pushkar (wie „Auto schieben“!) Shah (http://www.pushkarshah.com.np/), der elf Jahre lang 220 000 km in 150 Ländern geradelt ist und danach den Mount Everest bestiegen hat. Was sind wir doch für kleine Würstchen!! Den Herrn auf dem zweiten Bild haben wir in einer Tourist-Info getroffen. Schnell stellte sich heraus, dass er Deutscher ist, aus Goslar kommt und bei Pokhara ein Yoga-Zentrum aufbauen will. Dann fragte er: zwei ältere Radler aus Wolfsburg? Ihr seid nicht zufällig die Eltern von Julius?? Doch, genau die sind wir! Er ist nämlich ein guter Bekannter unseres Sohnes. Das dritte Bild zeigt uns vor dem besten Momo- (das sind so kleine gedämpfte Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen) –Restaurant von Kathmandu. In Kathmandu haben wir nämlich zufällig unseren israelischen Freund Yonathan aus Tansen wiedergetroffen. Die Familie rechts haben wir durch Vermittlung eines Wolfsburger Bekannten kennengelernt und einige schöne und interessante Stunden erlebt. Thamel, der Touri- und Travellerstadtteil, ist vollgestopft mit allem, was der europäische …

Die zerstörten Tempel von Kathmandu

In den Nachrichten hatten wir nach dem Erdbeben gehört, Katmandu sei zur Hälfte zerstört. Davon kann keine Rede sein. Allerdings haben die teilweise an die 500 Jahre alten Tempel im Zentrum, die zum Weltkultur-Erbe gehören, schwersten Schaden genommen bis hin zur vollständigen Vernichtung. Dazu gehört auch der als „Hippie-Tempel“ bekannte, der in den 60er Jahren von allen Popgrößen besucht wurde, angefangen mit den Beatles, und in der Folge zum Hippie-Zentrum wurde. Es ist wohl geplant, diese Tempelanlagen zu restaurieren, wenn das Geld dazu da ist. Das kann aber dauern. Auch in der Stadt sieht man immer wieder Lücken und Schutthaufen, die langsam abgeräumt werden. Das betrifft vor allem die wirklich alte, also historische Bausubstanz. Wir sehen öfter Menschen, die weiß gekleidet sind. Weiß ist hier die Trauerfarbe: diese Menschen haben Angehörige verloren und tragen Weiß ein Jahr lang.  

Fast wie im Mittelgebirge- nur anders!

Etwas überraschend, es geht erstmal abwärts! Am Ende sind wir mitten in Nepal nur noch 275 m hoch! Wir folgen einem Fluss und wie immer bei Flussradwegen geht es fleißig rauf und runter. Teilweise sehr schluchtig, dann wieder weitet sich das Flusstal in Biegungen mit richtigen Sandstränden. Der Verkehr wird, je näher wir Kathmandu kommen, heftiger; vorrangig größere und kleinere Busse und Mopeds. Seit Wochen schon begleitet uns die Reisernte, im Grunde seit unserer Ankunft in Goa. Die Ernte- und Dreschmethoden sind regional und je nach wirtschaftlicher Ausstattung unterschiedlich. Hier sehen wir meistens eine Variante: Mit der Handsichel wird der Reis geschnitten, dann zum Trocknen in Bahnen auf dem Feld ausgelegt. Anschließend wird er zu handlichen Bündeln zusammengebunden, auf einen Platz –oft auf ein abgeerntetes Feld- getragen und aufgestapelt. Und nun wird per Hand gedroschen. Eine große Plane wird ausgebreitet, in der Mitte liegen ein paar richtig große Feldsteine und dann geht’s los. Meistens Männer, aber auch Jungen und Frauen, nehmen ein Bündel in die Hand und schlagen mit weit ausholendem Schwung das Reisbündel auf …

Pokhara

Eine große Stadt mit einem Touristenviertel am See. Übrigens ohne Erdbebenschäden! Hier reiht sich ein Guesthouse neben dem anderen, Outdoorläden, Souvenirshops, Restaurants, Trekkingtour- und Paraglidinganbieter, Meditations- und Yogahäuser- kurz alles was das Herz begehrt. Nur von Drei gibt es zurzeit wenig hier: Benzin, Gas – und Touristen! Wir profitieren davon, denn die Übernachtungspreise sind stark gesunken, und so leisten wir uns ein Hotelzimmer für 15$ incl. Frühstück, das sonst 30$ gekostet hätte. Wir betrachten das als Wirtschaftshilfe. Die Strandpromenade am See ist gespickt mit meist kleinen Restaurants, die verzweifelt nach Kunden suchen. Einige bieten abends Life-Musik an, was zur Folge hat, dass wir gleichzeitig von mindestens drei verschiedenen Seiten beschallt werden – mit klassischer nepalischer Folklore, moderner nepalischer Discomusik und westlichen Oldies! Für die Romantik sind überall Teelichte und Kerzen auf den Tischen- der Strom ist ein unzuverlässiger Partner hier. Die Speisekarten sind in ganz Nepal eingeschränkt, da das Gas zum Kochen begrenzt bzw. nicht mehr vorhanden ist. Die Tankwagen stehen an der Grenze. Also wird auf Holzfeuer gekocht oder kurzerhand Barbeque angeboten. Der Annapurna …

Was ist anders, wenn man von Indien nach Nepal kommt?

  Es ist viel weniger Kraftverkehr (kein Wunder, bei Treibstoffmangel!) Vor allem gibt es weniger Trucks (die stehen ja auch alle vor der Grenze und vor geschlossenen Tankstellen!) Es wird viel weniger gehupt (auch kein Wunder, ist ja auch weniger Verkehr. Aber selbst wenn man das einrechnet, hält man sich doch sehr zurück.) Es wird zivilisierter gefahren, z.B. nicht auf der falschen Straßenseite. Beim Abbiegen wird sogar mal der Arm rausgehalten! Alle Moped-/Motorradfahrer tragen einen Helm, niemals aber die Sozias. Von zehn Tankstellen sind neun geschlossen. Vor den offenen warten die Menschen mit ihren Kanistern auf den Fahrrädern schön in Reihe und Glied ohne jedes Drängeln. Es gibt deutlich weniger Müll am Straßenrand, dafür aber mehr Müllplätze mit sortenreiner Trennung. Irgendwie geht alles viel gelassener ab. Im Süden des bergigen Nepals gibt es noch einen wenigen Dutzend Kilometer breiten Streifen der flachen Ganges-Ebene, der Terai genannt wird. In diesem Streifen liegt westlich der Grenzstadt Sinauli nahe der Grenze zu Indien, aber eben noch in Nepal (worauf die Nepali sehr stolz sind) bei dem Dorf Lumbini …