Natürlich könnte man in dieser Stadt Wochen zubringen, um ihrer Vielfalt und Bedeutung gerecht zu werden. Für unser Schnuppern reichten drei Übernachtungen im Bed&Bike Hostel. Das liegt in fußläufiger Entfernung zur Familia Sagrada, DEM Highlight von Gaudi. Auch die Altstadt, sowie den Hafen haben wir zu Fuß erkundet. Doch nun mal geordnet. Also, Barcelona ist eine Fahrradstadt. Nie im Leben würde ich hier Auto fahren. Die Fahrradinfrastruktur ist so gut, dass wir erstmal gar nicht damit klarkamen. Eigene Ampeln für verschiedene Richtungen, darf man fahren, wenn es blinkt, Radweg rechts, links, mittig, – kompliziert und dann doch wieder nicht so akribisch ernst genommen- also immer aufpassen- auf andere Radfahrende; besonders auf die Touristenradgruppen!!
Abends fielen uns die Draußenfitnessgruppen in den Parks auf, mal Yoga, mal Hanteltraining oder Pilates. Tagsüber bummelten die Touristen, bestaunten die grünen Papageien, die zwischen den Tauben rumflogen und als Attraktion handzahm gefüttert wurden. Auf der anderen Seite des Parks saßen Gruppen von Schwarzafrikanern, die von einer älteren Frau aus dem Rollator versorgt wurden.
Wir hatten keine Tickets vorgebucht, um uns nicht zu sehr unter Stress zu setzen. Also sahen wir uns die Gaudi-Attraktionen von außen an. Abgedreht genug für uns. Beim Recherchieren über Gaudi erfuhren wir, dass er als Stararchitekt sehr asketisch und zölibatisch lebte. Sein Ende: Auf dem Weg zur Arbeit- der ewigen Baustelle Familia Sagrada- wurde er von einer Straßenbahn überfahren. Weil er so abgerissen wirkte, lies man ihn als Bettler erstmal liegen und erst Stunden später holte jemand die Ambulanz. Nach drei Tagen starb er dann im Hospital, wo ihn Freunde zu spät gefunden hatten. Allerdings wurde er dann, mit Genehmigung des Bischofs, unter der Kathedrale beerdigt.
Unser Hostel heißt zwar Bed&Bike Hostel, aber die wenigsten Gäste sind mit dem Rad da. Man kann sich umsonst eins ausleihen und täglich gibt’s eine kleine geführte Radtour. Aber die „echten“ Radelgäste kommen auf die „Wall of fame“; wir natürlich auch! Und wir trafen Theresa, die auch mit dem Rad unterwegs war. @ Theresa: Wir wünschen Dir noch viele kleinere und größere Radreisen!!
Wir hatten Glück, denn zur Zeit läuft der America´s Cup in Barcelona! Wir konnten vom Strand aus – mit VIELEN Anderen zusammen, den ersten Lauf der Endrunde zwischen dem Herausforderer- Team aus Großbritannien und dem letzten Gewinner- Team aus Neuseeland sehen. Diese Boote sind völlig verrückt, das ganze Rennen sowie so, aber das Verrückteste ist für uns, dass die Hälfte des Teams aus 4 Radfahrern besteht, die im Boot strampelnd für den notwendigen Strom sorgen, um die Foils und Segel bedienen zu können. Dabei treten sie 400 Watt!! kurzzeitig auch weit mehr!
Nach drei Tagen war es Zeit, wieder aufs Rad zu steigen und weiter gen Süden zu strampeln. Wie oft in Großstädten dauerte es ca. 25 km und einige nervige Stunden bis wir draußen waren.
Hej, weiterhin eine gute Reise ohne Probleme und Zwischenfälle. Und wenn was passiert, ihr findet immer eine Lösung.
Es grüßt euch der Gegenpart (Manfred), der lieber die Nähe erkundet. ;-)