Autor: Karin

Rückblick auf die letzten Tage in Vietnam

Zum Abschied hat uns Vietnam noch zwei besondere Begegnungen geschenkt. Die Erste: Wir waren gerade mal 50 km aus Hanoi rausgefahren und wollten in der Stadt Chi Lang Pause machen. Da sprach uns ein Mann aus dem Taxi heraus an, in recht gutem Deutsch. Zuerst verstanden wir ihn nicht gut und reagierten etwas abweisend. Aber er blieb dran und schließlich war klar, dass er in Deutschland gelebt hatte und mit uns ein wenig reden wollte. Wir willigten ein und stoppten am nächsten Restaurant, wo er uns zu einem kleinen Essen einlud. Er erzählte, dass er lange in Deutschland, aber auch Italien und Frankreich gelebt und gearbeitet habe und nun wieder zurück sei. Er habe ein Frühstücksrestaurant und wollte es uns unbedingt zeigen. Außerdem heirate heute die Nachbarstochter und wir könnten doch mit ihm mitkommen. Nach kurzer Beratung- schließlich hatten wir eine längere Etappe geplant- stimmten wir zu und folgten ihm zu seinem Restaurant. Es heißt tatsächlich: Pho Gulasch! Und er ist sehr stolz darauf! Er verkauft zwischen 150-200 Essen pro Vormittag und den Rest des …

Halong- Bucht

Ein Ausflug in die Halong- Bucht musste einfach sein. Mit dem Rad hätte es mindestens eine Woche gedauert, Anfahrt- Kreuzfahrt- Abfahrt. Deshalb haben wir ein Gesamtpaket gebucht, von unserem guesthouse aus und zwar eine Dreitageskreuzfahrt. Es war wirklich ein Genuss. Trotz hunderter anderer Boote, die mehr oder weniger gleichzeitig auf denselben Routen durch diese Landschaft fahren, war es insgesamt ein ruhiges, gemächliches Dahintuckern. Die Schiffe sind relativ klein, meist zwischen 16-20 Passagiere. Das Essen eine sehr angenehme Überraschung- richtig klasse. Die Gäste waren international, von Backpacker bis Profitraveller und wir hatten nette Gespräche. Einen Abend mussten wir leider mit leidenschaftlichen Karaokegesängen überstehen- in Vietnam eine Volksseuche. Und wir trafen ein anderes deutsches Radlerpaar!!! Die Beiden sind seit knapp einem Jahr unterwegs, in Südamerikas Süden  gestartet, nach Mittelamerika hoch, Neuseeland, Singapur, Malaysia, Thailand, …bis Hanoi. An unserem letzten Abend in Hanoi haben wir uns wiedergetroffen und genossen nette Stunden mit Radlergeschichten. Leider- für uns und Euch- hatten sie sich entschieden, keine Reisezeit für das Pflegen einer Website zu opfern. Für sie ist in Hanoi erstmal Schluss- …

Hanoi

In Hanoi haben wir richtig Zeit gehabt wegen des China-Visums. Deswegen sind das auch richtig viele Fotos geworden. In der Neustadt gibt es hier auch einige Hochhäuser, wir sind aber ganz überwiegend in der Altstadt und im Backpacker-Bereich geblieben. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch bei Ho Chi Minh. Der hatte zwar den Wunsch ganz ohne großen Aufwand eingeäschert zu werden, liegt aber nun seit 40 Jahren einbalsamiert in seinem Mausoleum und täglich flanieren Tausende an ihm vorbei. Es ist aber tatsächlich so, dass er bis heute höchstes Ansehen beim Volk genießt und “unser Präsident” genannt wird. Wir sind etwas tempel- und museumsmüde und so haben wir uns, außer auf den Besuch bei “Onkel Ho” auf den Konfuziustempel und das Frauenmuseum beschränkt. Letzteres hat uns schwer beeindruckt. Besonders zwei Dinge: erstens ein Interview mit Straßenhändlerinnen. Sie berichteten, dass ihre Familien (incl. Kinder) in ihren jeweiligen Heimatdörfern lebten. Sie verdienten in der Stadt das Geld, weil die Landwirtschaft nicht genug abwerfe. Die Männer würden zuhause Hof, Vieh und Kinder versorgen, während sie alle 14 Tage mit dem …

Wir haben das Chinavisum!!

Es ist nicht nur das  letzte Visum, das wir auf unserer Tour benötigen, sondern auch das, wovor wir am meisten Respekt hatten. Viele Berichte kursieren darüber in Foren und der Reiseradlerszene. Beim Auswärtigen Amt ist zu lesen, dass außerhalb des Heimatlandes gar kein Visum zu bekommen sei. In der Radlerszene ging es immer darum, in welcher Stadt zurzeit am ehesten ein Visum für mehr als 30 Tage zu bekommen sei. Das wechselte ständig. Für uns war klar, dass wir es in Hanoi versuchen wollten. Hilfreich waren ein paar Berichte, die den Prozess beschrieben, so dass wir in etwa wussten, was auf uns zukommt. Allerdings blieb unklar, bzw. wurde deutlich verneint, dass ein Visum ohne Hin- und Rückflugticket genehmigt würde. Außerdem berichteten einige von der Notwendigkeit, ausreichende finanzielle Mittel , für die gesamte Reisetour gebuchte Hotelübernachtungen sowie eine Einladung nachzuweisen. Wir bereiteten also die Unterlagen vor: Wunderbarerweise haben wir eine offizielle Einladung aus der Partnerstadt von Wolfsburg. Vielen Dank an dieser Stelle an die Stadtverwaltung! Außerdem schrieben wir eine glaubwürdige Reiseroute in groben Zeitabschnitten für 60 Tage auf. …

Wieder in Vietnam

Direkt nach der Grenze wird die Straße ein Traum, „angenehme“ Steigungen und die hohe Luftfeuchtigkeit lassen unseren Schweiß zwar tropfen, aber unsere Lungen und Muskeln in Ruhe arbeiten. Riesige Bambuswälder bedecken die Berghänge und Täler. Überall in den Dörfern wird Bambus geerntet, transportiert, verarbeitet. Einerseits vertraut und doch anders als in Südvietnam fühlen wir uns auf der Strecke nach Hanoi häufig nicht wirklich willkommen. Die Menschen winken und rufen uns zwar ebenfalls wieder häufig zu, im direkten Kontakt haben wir allerdings das Gefühl, dass die Hotel- und Restaurantbesitzer sich kein Bein für uns ausreißen, d.h. die Verständigungsproblematik eher bei uns als bei ihnen sehen. Westliche Touristen scheinen in dieser Gegend- sicher auch kein touristisches Highlight- keine relevante Zielgruppe zu sein. „Friss Vogel oder stirb“ – so kommt es uns zuweilen vor, wenn wir versuchen den überteuerten Zimmerpreis zu verhandeln oder unseren Wunsch nach Essen zu vermitteln. Indiengestählt erklären wir für uns selbst die Betten als hygienisch vertretbar, sind mit Minihandtüchern einverstanden, setzen unsere eigenen Batterien in die Fernbedienung der Klimaanlage ein, um festzustellen, dass sie …

Laos pur

Die Plain of Jars, (Ebene der Steinkrüge) ist das letzte touristische Highlight, das wir uns in Laos ansehen wollen. Keiner weiß wirklich, wozu sie da waren. Hypothesen behaupten, sie seien als Grabbehälter zu verstehen, entweder für Körper oder für die Asche. Andere meinen, es seien Mega-Salz-Vorratstöpfe. Egal, es sind unglaublich viele, die dort mehr oder weniger zerfallen oder zerbombt in diversen größeren Gruppen zusammenstehen. Hochinteressant für Historiker und Kulturbegeisterte; wir finden es mal wieder etwas gespenstisch und bedrohlich, dass überall die markierten Wege („MAG“) daran erinnern, dass außerhalb der gesäuberten Flächen „Bombies“ und andere UXOs im Boden liegen können. Bis zur Grenze nach Vietnam geht’s unentwegt durch ziemlich viel mehr oder weniger bewaldete Berglandschaft. Vereinzelt Dörfer, dazwischen nichts außer wunderbaren, beeindruckenden Aussichten auf Hügel, Täler mit Nebelschwaden, Reisterrassen, Bananen, nackte Flächen mit verkohlten Baumstümpfen. Uns scheint es, als ob sie die dichten Wälder abbrennen, um das angekokelte Holz zu sammeln. Wir sehen nie Menschen, die lebende Bäume fällen, sondern immer nur abgestorbene Stämme, die noch mit der Machete zu bewältigen sind. Nicht immer nutzen sie …

Puh- Höhenmeterrekord

Die Rückfahrt mit dem Bus war schon ein kleines Abenteuer. Statt um 14.00 Uhr fuhr er erst um 16.30. D.h. wir kamen in die Dunkelheit- etwas, wovor das Auswärtige Amt dringend warnt, denn Mitte März wurde in dieser Gegend auf einen Reisebus geschossen. Aber wir haben keine Wahl, und die anderen Mitreisenden scheinen nicht sehr angespannt zu sein. Abenteuerlich ist die Fahrt als solches. Es geht die ganzen 150 km nur runter und rauf, Serpentinen und enge Kurven am Hang oder meistens oben auf dem Grat entlang. Keine 100 m eben oder geradeaus! Als es dunkel wird, werden Plastiktüten als Kotzbeutel verteilt- nicht umsonst, wie uns Geräusche und Gerüche verraten. Gottseidank vertragen wir die Fahrt problemlos und das Guesthouse hat unsere Räder weder verkauft noch geplündert. Nachts erleben wir ein heftiges Gewitter mit Sturm. Vorher schon fällt der Strom aus und bleibt auch bis morgens weg. Wir sind froh in einem festen Haus zu nächtigen und am nächsten Morgen, als wir uns auf den Weg machen, sehen wir die Schäden. Viele Menschen wurden in dieser …

Luang Prabang

Wer von Vang Vieng nach Luang Prabang selbstorganisiert unterwegs ist, dem sei ca. 20 km hinter Kasi ein kleines Resort empfohlen. Ein paar kleine Holzhütten, ein nett angelegter Teichmit warmer Quelle mit Holzterrassen, gegenüber ein Restaurant. Wir hatten dort unser zweites Frühstück und fanden es allerliebst und mit ca. 8€/Hütte auch angenehm preisgünstig. Es heißt hot spring resort, weil das Wasser mit 38° C aus dem Boden kommt. Hier ein paar Eindrücke aus der Fahrt nach Luang Prabang und der Stadt.

Szenenwechsel

In den nächsten 4 Tagen schwitzen wir wieder vor uns hin. Morgens um 4.30 klingelt der Wecker, damit wir uns endgültig um 5.00 aus dem Bett wälzen und möglichst vor 6.00 auf der Piste sind. Die Morgenstimmung ist etwas ganz Besonderes und wir lieben sie. Wir stellen fest, auch in Laos wirken die Menschen frühmorgens oft verschlafen und dröge. Gewaschen wird sich in den Dörfern häufig an der Pumpe. Die Frauen mit einem Tuch um den Körper. Man schüttet sich Wasser über den Kopf und Schultern, seift sich ein und spült sie wieder ab. Abtrocknen ist eigentlich nicht angesagt, zumindest haben wir nichts dergleichen gesehen- bei der Wärme auch nicht notwendig. Ca 100 km nach Vientiane ändert sich die Landschaft und wird schon gänz schön spektakulär. Wilde skurrile Felsformationen, die sich aus den Reisfeldern erheben, wilde Bergketten im Hintergrund. In Vang Vieng gibts nochmal Backpacker und Activity satt. Bis vor wenigen Jahren hatte sich hier eine wilde Drogenszene etabliert mit vielen Toten jährlich- bis der Minister kurzerhand alle ungenehmigten Bars hat schließen lassen und den …

Vientiane

BeerLaos -eines der wichtigsten Transportgüter in Laos! Wir schauen uns nur ein paar Sachen an, suchen nach Radhosen für Fritz, einen Fahrradschlauch, ein paar Schräubchen und Müsli. Bis auf die Radhosen finden wir alles. Die muss dann halt noch bis Hanoi warten. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie toll es ist, in einem kleinen Supermarkt Müsli zu finden! Klingt vielleicht blöd, aber wie schon häufiger erwähnt, die Nudelsuppe zum Frühstück… Außerdem starten wir seit ein paar Tagen wieder so früh, dass es noch nicht mal die gibt. Und in den Bergen von Laos rechnen wir ebenfalls mit morgendlicher Selbstverpflegung. Also sind zwei Kilo Haferflocken mit Trockenobst ‘ne feine Sache. Auch wenn wir bereits in Vietnam das Gefühl hatten, jetzt ist mal gut mit Vergangenheitsbewältigung- hier in Laos haben die Menschen noch ganz intensiv damit zu tun. Ca. 80 Millionen Streuminen verseuchen das Land nach wie vor! Und da die Menschen in den Dörfern arm sind, ist der Verkauf von Schrott oft das Einzige, womit sie Geld verdienen können. Händler ziehen durch´s Land, verkaufen ihnen Metalldetektoren …

Sabaidee!

So tönt es ca. 50 mal am Tag vom Straßenrand, und genauso oft rufen wir zurück. Manchmal hören wir die Kinder auch „Falang, Falang“ rufen. Damit werden alle hellhäutigen Nichtasiaten betitelt und es heißt so viel wie „Langnase“. Da sie damit zumindest bei mir ja nicht unrecht haben, nehmen wir es mit Gelassenheit. Das ist hier ja sowieso die beste Reaktion: Gelassenheit. Nachdem wir wieder im Mekong Delta angekommen sind und nach Norden fahren, ist der Wind wieder unser Freund, die Temperaturen allerdings heftig. Wir starten morgens möglichst vor 6.00 Uhr, um mittags unser Tagespensum (ca. 100 km) erledigt zu haben und möglichst nicht so lange bei knapp 40°C fahren zu müssen. Auf der anderen Seite des Mekong liegt Thailand, manchmal können wir es sehen. Die Landschaft ist geprägt vom Reisanbau, Kautschuk- und Tapiokaplantagen. Und leider lieben auch die Laoten das Abbrennen. Überall sehen wir schwarzverkohlte Flächen, manchmal nur der Straßenrand, aber manchmal auch größere Stücke. Unsere Hypothesenbildung: Da wird Platz für neue Pflanzungen geschaffen. Ein großes Thema im Laos scheint der ungezügelte Holzraubbau zu …

Hue

Obwohl wir langsam abgesättigt sind mit alten Gemäuern, Gedenkstätten und anderen kulturellen Wichtigkeiten, schauen wir uns die alte Zitadelle (alter Königspalast) an. Das Riesengelände innerhalb der äußeren Mauer enthielt über 240 Gebäude, die allerdings zum größten Teil zerstört wurden- zuerst durch die Franzosen, dann durch die Amis. Ca. 40 Gebäude und Tempel stehen noch bzw. wurden restauriert. Innerhalb der Zitadelle gibt es einen weiteren mauerumgrenzten Bereich, die alte Verbotene Stadt, in der die königliche Familie lebte. Als wir so durchspazierten, viele parkähnliche Anlagen, Alleen, Tempel, dachte ich mir, dass dieses abgeschlossene Leben dieser Menschen, das sich so “eingesperrt” anhört, vielleicht ausreichend viel Lebensraum zur persönlichen Entwicklung bot. Und heute? Wieviele Menschen leben immer mehr in “communities” mit Zaun und Wächter? Bei uns soll der Trend ja deutlich kommen, habe ich gelesen. In den USA, in China, Indien, Südafrika, Russland .. immer mehr Menschen leben in abgeschlossenen Lebensräumen. Bestimmt auch mit gutem Grund. Und mit welchem Menschen- und Weltbild wird ein Kind dann groß? Na ja, nur so ein Gedanke beim Spazierengehen. Und wie so oft, …

Der Wolkenpass

Irgendwie hatten wir schon bei der Planung den Wolkenpass in Vietnam in unsere Liste aufgenommen. In vielen Berichten wurde er so begeistert und auch als anspruchsvoll beschrieben- da mussten wir natürlich hoch. Auch wenn er insgesamt nur knapp 500 m ist, also nicht die Welt- aber die können es auch in sich haben. Also näherten wir uns mit gebührendem Respekt, Fritz´ Garmin zeigte auch eine ganz ordentliche Steigung. Er ist wirklich ein richtiger Pass, schön zu fahren, mit beeindruckendem Panorama über die Bucht von Da Nang. Etliche Reiseagenturen bieten Motorradtouren über den Pass an und so fanden sich oben auf der Passhöhe viele aufgekratzte Touristen, die im Pulk den Ausflug genossen. Wir sammelten seit langem mal wieder einige erhobene Daumen beim Hochstrampeln. Wenn man von oben nach Norden sieht, weiß man, warum er „Wolkenpass“ heißt. Die Abfahrt war ein Genuss! Nicht zu steil, sodass wir bremsenschonend fahren konnten, wenig Verkehr, denn der fährt durch den Tunnel. Unten durften wir eine echte Schrankenwärterin bei der Arbeit sehen! Über etliche Kilometer standen am Straßenrand kleine Stände mit …

Auf der Küstenstraße nach Hoi An

Wir hangeln uns von einem Touristenhighlight zum nächsten. Aber während die meisten dazwischen den klimatisierten Bus oder gar den Flieger nehmen, genießen wir nach wie vor das Unterwegssein mit eigener Kraft. Auch wenn es ganz schön heiß ist und die Brühe nur so läuft. Dafür haben wir nun fast die ganze Zeit Rückenwind! Komisch, das wird mir nie langweilig, Hügel oder Gegenwind schon. Einige Leute hatten uns gesagt, diese Strecke wäre eher uninteressant; zwar gut zu fahren, aber unspektakulär, etwas zum Kilometerfressen. Ja, z.T. stimmt es schon, denn die Straße ist oft vierspurig, ziemlich neu und es gibt immer wieder Versorgungsmöglichkeiten. Der LKW-Verkehr bzw. das Gehupe kann schon auf die Nerven gehen. Aber insgesamt sind es gute Tage, und ich finde es angenehm, die Landschaft wirken zu lassen, immer mal wieder etwas Neues zu entdecken und zu sinnieren. Dabei heißt es aber immer gut aufpassen, denn alle naselang kommen auf der rechten Spur Mopeds entgegen. Ich möchte einfach mal ein paar Blitzlichter, Gedanken und kleine Begebenheiten auf diesem Streckenabschnitt beschreiben. Wir fuhren nicht nur Hauptstraße, …

Wieder Richtung Küste

Unterwegs hatte uns jemand gesagt, wir sollten unbedingt den Pass nach Phan Rang runterfahren. Also haben wir das gemacht. Es muss ein Autofahrer gewesen sein, denn die ersten 40 km waren wieder eine Katastrophe. Sie bauen die gesamte Strecke gleichzeitig aus! Gruselig! Aber danach, der richtige Pass, war fantastisch! 35 km Abfahrt zum Rollen lassen und genießen! Und dann immer weiter Richtung Meer. Leider wurde der Wind wieder stärker und am nächsten Tag, als es nach Nha Trang ging, durften wir, diesmal auf autobahnähnlicher Straße, wieder eine kleine Trainingseinheit einlegen. Am Ende wurde jedoch alles gut und wir erreichten den Urlaubsort Nha Trang. Seitdem der Flughafen ausgebaut sei und es mehrere Direktflüge von verschiedenen russischen Städten gäbe, sei die kyrillische Schrift in jeder Speisekarte normal geworden. Wenn es auf Malle heißt: “Man spricht deutsch” dann gilt hier das gleiche für Russisch. Und seit kurzem auch für Chinesisch. Wir fanden ein gutes günstiges Hotelzimmer mit Meerblickterrasse und waren sehr zufrieden! Bei der Ausfahrt aus Da Lat fuhren wir an einem fantastischen Hortensienbeet vorbei. Wir haben sofort …

Crazy house in Da Lat

Dieses Anwesen hat eine Architektin für sich und ihre Familie entworfen und gebaut. Sie ist wohl eine Tochter des Präsidenten und hat damit sicher den real existierenden Sozialismus arg auf die Probe gestellt. Inzwischen ist das Haus ein Touristenmagnet. Man kann auch darin übernachten und sie (wer auch immer) bauen immer weiter aus, planen noch ein Restaurant und Guesthouse. Sie möchten den Menschen die Natur näher bringen und hier bedeutet Natur = Dschungel. Und es wirkt so! Man kann Beton also auch anders verbauen! Wir fanden das Haus einfach klasse. Da wir in Wolfsburg jetzt so viele Baugebiete haben… Vielleicht lässt sich ja jemand davon inspirieren? So ein Häuschen in Wolfsburg wäre doch fein. Schaut es Euch an: Und weils so schön ist, hat ein Schüler der Architektin ein anderes Haus- eine Bar- im gleichen Stil umgebaut.

Hügeliges schweißtreibendes Vietnam

Wir entschieden uns nach Da Lat zu fahren, das “Davos” von Südvietnam. Im Vietnamkrieg gab es wohl die Vereinbarung, diese Stadt von Bombardierungen auszunehmen. Statt dessen erholten sich dort die GI´s in den großen Villen und etwas entfernt davon die Vietcong. Auf dem Weg dorthin fuhren wir allerdings erst durch die Gebiete, die besonders stark mit Napalm und Agent Orange vergiftet worden waren, von den “normalen” Bombardierungen ganz abgesehen. Erstaunlicherweise haben ein paar alte Bäume diese Zeit überlebt und ein Nationalpark mit Dschungel wurde errichtet. Wir haben ihn nicht besucht, denn uns stand weder der Sinn nach Elefantenreiten noch Trekking. Wir wollten Radeln! Und seit langer Zeit hatten wir sogar richtig zu arbeiten! Feuchte Hitze und 1000 Höhenmeter- da kamen wir ganz gut ins Hecheln. Die Landschaft- Dschungel, Kaffee-, Cashewnussplantagen, hupende rücksichtslose LKWs. Bisher hatten wir in Vietnam nur gute Straßen, doch nun duften wir anderes erfahren: eine Dauerbaustelle von 40km! Immer mal wieder die eine Seite, dann die andere, mal Kanalisation, dann irgendwas… dazu strenger Wind von der Seite oder von vorne. Wo es …

Saigon Sightseeing

Auch wenn wir inzwischen in Nha Trang angekommen sind, wollen wir Euch dennoch einige weitere Bilder von Saigon zeigen. Denn es gibt hier einiges zu sehen. Die französische Kolonialzeit hat ein paar architektonische Eindrücke hinterlassen. z.B. -das alte Postgebäude -direkt daneben der Dom, auch Klein Notre Dame genannt. Für mich erstaunlich wie klar und sparsam der Innenraum gestaltet wurde. Wände mit Dank-/Spendenfliesen. -die alte Oper. Wir nutzten die Gelegenheit und besuchten eine Aufführung des AO-Theaterensembles mit einer zauberhaft furiosen Akrobatikshow, die uns sehr an den Circe de Soleil in Las Vegas erinnerte. Ein Blick ins Programmheft bestätigte uns: Der Artdirektor hat lange selbst beim Circe de Soleil gearbeitet. Das Besondere daran war bzw. ist, dass sie mit zwei Arten von Requisiten auskommen- Bambusstangen und Bambuskörben. Genial, was sie damit machen. Sehr zu empfehlen, falls sie mal in der Nähe auf Tournee sind. nicht französisch sondern vietnamesisch: -der Dao-Tempel, ein sehr oppulent ausgestatteter Tempel mit vielen Göttern, Dämonen, Buddhas und anderen hilfreichen Gestalten. Es geht darin sehr turbulent, laut und rauchgeschwängert zu; übrigens ohne Reglementierungen für …

Saigon

Wir sehen entsetzt und fassungslos nach Europa. Hilflos lesen wir im Internet die Nachrichten über Bombenopfer in Brüssel. Und wenige Stunden zuvor haben wir eine Nagelbombe als Exponat in der Vitrine gesehen, Fotos von Opfern. Es ist zum Heulen und Verzweifeln! Unsere Gedanken sind häufig bei Euch zuhause! Und gleichzeitig sind wir hier, wo vor 40 Jahren einer der grauenhaftesten Kriege der Neuzeit zuende ging, ein Land unvorstellbar zerbombt und vergiftet wurde- und uns jetzt voller Leben, Entwicklung, Energie und Freundlichkeit begegnet. Was schreibt man über diese Stadt? Wir sind seit 4 Tagen hier, radeln jeden Tag in diesem ganz speziellen Verkehr- mir macht er inzwischen Spaß, Fritz ist meistens eher abgenervt- und klappern die üblichen Sehenswürdigkeiten ab. Vor allem das war remnant museum, ein Museum des Vietnamkriegs, hat uns sehr berührt und beschäftigt uns nachhaltig. Mehr dazu in einem Extrabeitrag, für den wir uns noch Zeit lassen. Hier gibt es Kirchen, Moscheen, Hindu-, Buddistische, Taoistische Tempel und Pagoden. Von einigen gibts ebenfalls in einem Extrabericht ein paar Fotos. Insgesamt gefällt uns diese Stadt sehr …

Wasser, Reisfelder und viele Mopeds

Ich weiß nicht mehr, was für eine Vorstellung ich von Vietnam hatte. Bereits die ersten Tage hier haben so viele Eindrücke in meiner Hirnrinde hinterlassen, dass die alten Bilder überspült worden sind. Wie immer in einem Land suchen wir gerade zu Beginn sehr neugierig nach Fremden, Bekanntem, Überraschendem. In Vietnam sind wir auf die Frage gestoßen: Woran erkennt man eigentlich in einem Land beim “normalen” Durchfahren eine sozialistische Gesellschaft bzw. Regierung? Die alten Bilder taugen schon lange nicht mehr. Das Wenige, was uns in den Blick fällt, sind die vielen kleinen und größeren Fahnen, die im Wind flattern und die klassischen sozialistischen Plakate (sozialistische Ikonografie) die ein wenig übriggeblieben wirken. Fritz meint, mehr Ambulatorien, die auch in besserem Zustand seien, zu bemerken. Es gibt weit weniger Privatschulen als z.B. in Thailand und Indien. Dafür viele staatliche Schulen- die übrigens bisher auch einen guten Eindruck machen. Auffällig sind die fehlenden Pkw. Dafür hat wohl jede vietnamesische Familie mehrere Mopeds. Und zwar nicht die scheddrigen Klapperkisten wie in Indien, sondern ganz flottaussehende und meistens gut gepflegte kleine …