Eigentlich hatten wir vorgehabt, dieses Jahr erstens nur 3 Wochen unterwegs zu sein und zweitens den Loire-Radweg zu beradeln. Deshalb habe ich im Winter zur Aussaatzeit die Samentütchen gezückt und für reichlich Tomaten- und Gurkenpflanzen gesorgt, die inzwischen das Gewächshaus füllen.
Allerdings… je mehr wir uns mit dem Loire-Radweg beschäftigten, die möglichen An- und Abreisemodalitäten erkundeten, die offizielle Website entdeckten mit all den touristischen Highlights und Destinationen…desto mehr spürten wir ein leichtes Unbehagen. Speziell bei mir stieg die leise Befürchtung auf, dass ich spätestens nach fünf Tagen Massen-Radelei, Schlossbesichtigungen incl. Weingüter- und lokaler Restaurantbesuche erstens 2kg zugenommen und zweitens mein proletarischer Geist die damalige feudale Herrschaftsschicht bereits mehrfach innerlich aufs Schafott geschickt hätte. Wahrscheinlich würde mein Drang, einfach in die nächstbeste Landstraße ohne Fahrradinfrastruktur aber mit klarem Ziel abzubiegen, schnell wachsen und evtl. zu schlechter Laune führen. Hm.
Und dann erwähnte Julius, unser umtriebiger Sohn, dass dieses Jahr wieder das Taka Tuka-Festival stattfinden würde! Ein kleines Festival an einem Donau-Altwasser-Arm in der Nähe von Bratislava, wo Freunde von ihm einen Campingplatz bewirtschaften und er sich ein Stück zuhause fühlt. Es ist auch sein Festival.
Kurzerhand begeisterten wir uns für die Idee, das Festival zu besuchen! Na also, geht doch! Ein wunderbares Ziel, ausreichend Motivation, eine machbare Entfernung.
Flugs plante Fritz ein bisschen drumrum und schon sind es nun sechs Wochen geworden mit einer Strecke durch Slowenien nach Triest und über die Alpen wieder zurück, soweit es die Zeit zulässt. Reststrecke mit dem Zug. Die Loire kann warten.
Und nun sind wir also seit einer Woche unterwegs. Idee- Elberadweg, Dresden, Prag, Bratislava.
Wir stellen (mal wieder) fest: Schöner Fernradweg ist super, aber wenn die Schlenker zu groß werden, müssen wir mal wieder abkürzen und die Straße nehmen.
Bisher haben wir immer Campingplätze gefunden, ausreichende Versorgung inklusive, sodass der Kocher bisher nur einmal morgens für Kaffee zu Einsatz kam. Das heiße Wasser aus der Leitung reicht meistens für einen trinkfähigen löslichen Kaffee mit Milchpulver. Ja, die Ansprüche regeln sich schnell runter.
In Magdeburg bei der Manufaktur “Weltrad” vorbeigefahren. Als Wochenendtour ein schönes Ziel! Mit Unterkunft und Cafe am Elberadweg!
Solche Kreuzsteine wurden im Mittelalter von Adeligen als Sühne für begangene Gewalttaten gesetzt. Wer weiß, was hier passiert ist … Nach anderer Überlieferung soll hier der Blitz zwei Mägde erschlagen haben.
Kurz vor Meißen Pause im Cafe des Samuel Hahnemann-Zentrums. Ein schöner Ort, alte Klosterruine mit Gartenanlage, Cafe, Seminarzentrum. Dann in Dresden überraschender Empfang, s. weiteren Beitrag. Ein kurzer Rundgang an der Kachelwand zur Frauenkirche, Päuschen an den Elbterrassen, dann zum Camping im Vorort – Dresden ist hügelig, falls Ihr das nicht wisst.
Schloss Pillnitz und die Bastei – nun zum Drittenmal und deshalb ohne Besichtigungspausen.