Seit ein paar Tagen sind wir mit Tochter Marianne und ihrem Partner Felix in einem schnieken Hotel am Südende der Taucherinsel Phuket.
Da machen wir schöne Strandtauchgänge, easy diving, denn die beiden sind noch Neulinge. Wir üben auch immer schön, Maske ausblasen, Wechselatmung, Aufstiegsübungen, Strömungsboje setzen.
Gestern ergab sich aber nun einmal die schöne Gelegenheit zu einem Bootstauchgang an einem Unterwasserfelsen an der Südspitze einer vorgelagerten Insel unter erschwerten Bedingungen. Zum Einen war dies die etwa zweistündige Anfahrt bei reichlich Wind und Wellengang (was denn auch Einigen etwas Seekrankheit beschert hat), zum anderen war auch mit etwas Strömung zu rechnen, Tiefe ungefähr 25 Meter. Aber dies soll der einzige Ort in der ganzen Region mit Chance auf Manta- und Walhai sein. Tauchen ist dort überhaupt nur möglich bei Halbmond, weil dann der Tidenhub und damit die Strömung am geringsten ist.
Wir also alle mit; Karin nur schnorchelnd mit Rücksicht auf ihr Knie. Der erste Tauchgang wurde dann wegen Wellengang in eine geschützte Bucht umdisponiert. Nach einer schönen Oberflächenpause mit einem famosen Chicken-Curry ging‘s dann zum eigentlichen Ziel, denn die Welle hatte sich inzwischen beruhigt. Da stellte sich allerdings heraus, dass dieses Charterboot kein GPS an Bord hat und das Echolot kaputt ist. Wusste der Basisleiter nicht. Einen Felsen 10 Meter unter der Oberfläche zu finden ist nicht einfach. Der Basisleiter ließ sich also an einem Seil etwa eine halbe Stunde mit Maske kreuz und quer durchs Wasser ziehen, bis der Ort gefunden war. Also alle rein. Die Strömung war nur mäßig und es wurde dann ein ganz schöner Tauchgang mit einem riesigen Barrakuda-Schwarm, aber ohne Walhai und ohne Manta. Man kann nicht alles haben.
Der zweite Tauchgang war für 13°° geplant, fand dann aber erst um 15°° statt. Neben der Sucherei war das Boot auch langsamer gewesen als gedacht. Auf der Rückfahrt wurde es dann noch langsamer und schließlich war der Motor aus. Neustart, wieder aus, Flüche aus dem Maschinenraum, so ging das denn zwei Stunden. Schließlich war das Boot mit stotternder Maschine in der Nähe der Hafeneinfahrt angekommen, wo der Motor endgültig verreckte. Inzwischen war es ja nun 19°° und stockdunkel und nun muss man wissen, dass vor dem Hafen auch noch hunderte von unbeleuchteten kleinen und großen Booten ankern. Jedenfalls trieb unseres manövrierunfähig dazwischen herum und wurde vom Wind langsam auf die Kaimauer zugetrieben. Da krachte es ordentlich, trotz (eines!) Fenders, die Bordwand bekam einige Schrammen und schließlich gelang es dem Kapitän, den Anker zu setzen, kurz bevor wir ein anderes Tauchboot gerammt hätten. Nach ein paar Notsignalen kann ein kleines Schlauchboot mit zwei Leuten, die die zwölf Taucher in Vierer-Gruppen an Land brachten. Das Equipment wurde später geholt, denn dann war auch der Tank vom Schlauchboot alle. Inzwischen war es fast halb neun und wir waren fix und fertig. Taxi ins Hotel, Dusche, ab zum Thai-Buffet und Deko-Bier.
War irgendwie alles anders gelaufen als erhofft. Aber immerhin haben wir’s ja überlebt. Und vergessen werden wir die Ausfahrt bestimmt nie!