Wir hatten eine schöne Gelegenheit uns verschiedene Techniken der Gestaltung der farbigen Oberflächen in Moscheen erklären zu lassen.
Die einfachste und bei uns bekannte Technik ist Majolika: hier wird eine Keramikplatte mit Keramikfarben bemalt und dann bei 800° gebrannt. Technisch bedingt sind hier nur vier verschiedene Farben möglich. Auch für Geschirr ist die Methode geeignet. Auch die Bänder mit Koransuren sind meistens Majolika-Technik.
Bei der „Terrakotta“ genannten Technik wird ein oft sehr komplexes Relief in die Tonplatte geschnitten, diese dann gebrannt und mit einer Keramikfarbe bemalt.
Das Komplizierteste und Aufwändigste ist das Mosaik.
Es werden verschiedenfarbige Fliesen benötigt. Das geplante Mosaik wird auf ein Papier gezeichnet, die einzelnen Elemente ausgeschnitten und auf die Rückseiten der verschiedenfarbigen Fliesen übertragen. Die einzelnen Elemente werden zunächst grob mit dem Fliesenhammer ausgeschnitten und dann mit einem speziellen rauhen Stein (Pfeil) ausgeformt, und zwar so, dass die nichtfarbige Unterseite konisch zuläuft. Dann wird das Mosaik mit der Farbseite nach unten ausgelegt und mit Gips ausgegossen. Nach dem Trocknen ist das Element fertig. Für ein 10 x 10 cm großes Stück benötigt der Kunsthandwerker sieben Stunden.
Die Elemente können natürlich auch größer sein.
Für Stücke mit 1 m² arbeiten zwei Handwerker eine Woche.
Leider sind diese Kunstwerke wie „alles, was entsteht, wert dass es vergeht“: der Gips ist nicht ewig haltbar, quillt manchmal auf, Feuchtigkeit macht Probleme und dann fallen die Mosaiksteinchen aus, was man hier sehr gut sieht.
Es ist also ein ständiger Erhaltungsaufwand notwendig.
Veröffentlicht am 5. August 2015
Danke ,mir sind zum 1.Mal die verschiedene Techniken klar geworden.Wart Ihr auch in dem Geburtsort von Timur lenk außerhalb von Samarkant?Sein großes Mausoleum Gur
Emir mit den Särgen seiner familie ist doch ein hinreißender Bau,nicht wahr?
Ich schwelge in Erinnerungen. Euer Madamechen
Liebe Madamechen, wir haben das “auf Lücke gesetzt”. Um ganz ehrlich zu sein, mit Mausoleen und Moscheen sind wir langsam so etwas satt. Wid zeit, daß was anderes kommt. Kommt ja jetzt auch. Morgen!- Viele Grüße, Fritz