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Andalusien

Das Unwetter haben wir ja glücklich überstanden und die Zeit mit Jürgen und Uwe sehr genossen. Übrigens waren ganz gegen unsere Erwartung die Foliengewächshäuser durch das Unwetter nicht völlig zerstört. Nun geht’s aber weiter Richtung Süden, eine tolle Küstenstraße, deren Auf und Ab bei leichtem Rückenwind gut zu fahren war. Fantastische Ausblicke über die Steilküste aufs Meer und überraschende Begegnungen prägten den ersten Radeltag.

Andalusien verbinden einige mit Pferden – ich eher nicht so, deshalb war ich etwas perplex, mitten in einer Stadt auf einem Platz, der aussah wie eine Baulücke zwischen Häuserblöcken, eine Reiterin mit ihrem Pferd beim Dressurtraining zu sehen! Auf den alten Hirten am Straßenrand incl. zwei Hunden und Schaf-/Ziegenherde hatte ich dagegen schon gewartet.

Was wir dann in der zerklüfteten Bergwelt gesehen haben, hielten wir zunächst für verwilderte Ziegen – waren aber Steinböcke, von denen es in Andalusien einige zig tausende geben soll.

Halloween!! Es wird hier unglaublich gefeiert! Auf dem Campingplatz war die Hölle los! Sicher verbunden mit dem langen Wochenende, da Allerheiligen ein Feiertag ist. Die halbe Nacht zogen ganze Familien verkleidet und geschmückt über den Platz und feierten den Grusel.  Auch Jugendliche hatten ihre Party, aber außer dem passenden Geräuschpegel gab es keine weiteren Grenzüberschreitungen.

Ab Motril gings dann hinauf. Ich hatte ein bisschen Bammel vor der Etappe bis Granada, aber es waren richtig tolle Tage. Superschöne Strecke mit richtigen Serpentinen, die Landschaft veränderte sich schnell, wenig Verkehr – außer den leidenschaftlichen Motorradfahrern, die die Strecke natürlich auch genossen. Die Luft ist frisch und würzig, Schneebedeckte Gipfel der Sierra Nevada im Hintergrund.  In Beznar, auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz, wurden wir auf einen Grill- und Spielplatz hingewiesen, wo wir hinkönnten. Claro! Wir stellten das Zelt erst auf, als alle Grillfamilien weg waren und hatten einen fantastischen Abend mit Blick auf Stausee und Zikaden im Ohr. Bis Granada hatten wir noch eine Kurzetappe eingebaut, da die Hotelpreise am Wochenende deutlich teurer sind, als in der Woche. Samstags ist anscheinend Radrenntag in ganz Spanien. Hunderte Rennradlende verschiedenster Couleur sind auf der Strecke!

Nach nur 36 km aber immerhin 600 Höhenmetern landeten wir auf einem kleinen, sehr netten Campingplatz, wo uns die Besitzerin erst wegschicken wollte, weil kein Platz mehr frei sei, aber mit Hundeblicken, dem Hinweis auf die Höhenmetern in den Beinen und einer gewissen Zähigkeit am Tresen, funktionierte sie kurzerhand einen Parkplatz zum Zeltplatz um und wir waren glücklich. Allerdings war der Baum, unter dem wir standen, ein Übernachtungsbaum für mindestens einen größeren Vogel mit Verdauungsproblemen. Noch NIE war unser Zelt so vollgeschissen!!! (s.Foto)

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