… bedeckt aber nicht zu kalt, zum Radeln eigentlich ganz angenehm.
Ich hatte schon angekündigt, hier Fotos meines Vaters (geb. 1896) vorstellen zu wollen. Den hatte 1931 die Reiselust gepackt und er hat als Schiffsarzt auf einem Frachter angeheuert, siehe Foto oben. Die Route ging von Hamburg zur Südspitze Südamerikas und dann an der Küste entlang mit zehn Stopps und zurück durch den gerade 15 Jahre alten Panamakanal, also gerade unserer Richtung entgegen. Der letzte Halt vor dem Kanal war Lima bzw der Überssehafen Calleo südlich der Stadt.
Heute ist Lima ein riesiger Moloch mit acht Millionen Einwohnern. Nach Ankunft am Busbahnhof Norte haben darauf verzichtet, nach einer historischen Altstadt zu suchen und waren froh, dass wir nach 30 km Innenstadt-Verkehrschaos den Küstenradweg gefunden haben, auf dem wir einen guten Teil der Stadt umfahren konnten. Den Überseehafen haben wir nicht sehen können, der ist versteckt auf einer Halbinsel hinter einem Berg.
Nach der Stadt finden wir wieder überwiegend Wüste, wo man allerdings versucht, super-Wohnsiedlungen für Superreiche zu bauen oder zumindest Parzellen zu verkaufen. Das sieht dann so aus, dass in einer Bucht der Wüstensand direkt in den Strand übergeht und in der nächsten Bucht steht Häuschen neben Häuschen, manchmal 3-stöckige dazwischen und immer wieder Pools. Wir fragen uns, wo kommt denn das benötigte Wasser her, hier gibt es doch nichts, die Gegend gehört zu den Trockensten der Welt! Auf der Ostseite der Strasse gibt es unendlich viele Hühnerfabriken, natürlich, Pollo oder Gallina ist in ganz Lateinamerika ein Hauptnahrungsmittel. Es ist oft schwierig, etwas zu essen zu finden ohne Huhn.