Ein weiterer Grund für die wiederholten Hochwässer des Lago Petén ist natürlich die Abholzung des Regenwaldes in den letzten Jahrzehnten zugunsten von Gummibaumplantagen, Ölpalmen, Maisfeldern und vor allem Weideland. Rinderhaltung ist weit verbreitet und so eine Wiese speichert natürlich viel weniger Wasser als der Wald.
Die weitere Strecke ist unten hügelig und von oben fortgesetzt nass. Jeden Tag regnet es, wir haben es langsam satt. Obwohl die Packtaschen dicht sind, hat alles darin doch eine gewisse Grundfeuchte. Das Bild mit der Pflanze auf der Telegrafenleitung täuscht; das war ein seltener Moment mit blauem Himmel!
Rio Dulce ist das Oberzentrum der ganzen Region und laut, crowdy und schmutzig, wirklich keine Schönheit. Aber die angrenzenden Seen ziehen Studenten und Naturinteressierte an wegen der Mangroven des Rio Dulce und der Brüllaffen im angrenzenden Regenwald. Da der Hafen gut geschützt ist, liegen hier auch etliche Segelboote. Wir hatten abends in einer Kneipe direkt am See auf einem Steg das Vergnügen, die beiden erfahrenen Segler Kiki und Roberto kennenzulernen. Die wollen in den nächsten Tagen auf Robertos Boot zu einer Karibikreise starten; haben aber noch Probleme mit irgendwelchen Luken, Segeln, …, eben Wartungsarbeiten, die nach 10 Monaten ohne Nutzung fällig sein können. Der Abend war so anregend, dass wir uns am nächsten Tag noch mal zum Frühstück getroffen haben, bevor wir im strömenden Regen in Richtung Guatemala-City abgefahren sind.