Mir fällt keine geeignete Überschrift zu diesem Beitrag ein. Tokio ist eine Metropole, an manchen Ecken schrill und voll, an anderen Bürostadt, dort wo wir wohnen, eng mit verschachtelten schmalen Häusern, manche auch im traditionellen Stil . Erstaunlich ruhig, da nicht gehupt wird (das irritiert uns immer noch), sehr geordnet, die Menschen scheinen fast gerne Schlange zu stehen, alle mit Handy vorm Gesicht unterwegs.
Unser Guesthouse ist nochmal etwas Besonderes. Es muss eine Fabrik gewesen sein. Unser Hostpaar hat überall mit Spanplatten und alten Türen schmale winzige Kammern gebaut, Matratzen auf dem Boden, Gemeinschaftsdusche. Auf dem Flachdach ein Sammelsurium diverser Stühle und niedriger Tische (alte Türen), überall in wächst es in Kisten mehr oder weniger grün und fotogen. An einer Ecke stehen große Sonnenkollektoren für warmes Wasser. Die Küche, die ebenso als Anmeldung, Wohnzimmer, Arbeitszimmer etc. dient, ist ebenso vollgestellt mit allem, was ein Handwerkersammlerherz so brauchen kann. Von alten Ölgemälden an den Wänden, gefesselte Kühlschränke, Ventilatoren, Stühle, Geschirr,… wir fühlen uns wie früher beim Stöbern bei einem Trödler. Und er ist sehr nett, hilfsbereit, europaerfahren und gebildet. Also eine interessante Unterkunft.
Das Wetter wurde langsam besser und bis auf den ersten Tag sind wir ohne Schirm und Regenjacke los. Mal gelatscht, auch mal Metro gefahren, aufs Rad gestiegen. Kein Königspalast, dafür die Ecke mit den Teeniebrands und als Ausgleich den Meji-Shrine. Die Straße der Küchengeräte, Messer und anderen nützlichen Nahrungszubereitungshilfsmittel war ein Traum für uns. In Restaurants liegen häufig in der Auslage die Teller mit den angebotenen Speisen aus Plkastik – für diese künstlerischen Darstellungen gibt es eigene Läden, wo man alles kaufen kann- vom Sushiröllchen über Eisbecher bis zum Spagetti-Teller und dem vollen Bierglas.
Wir mussten auch die angeblich belebteste Kreuzung der Welt (dort sollen zu Spitzenzeiten pro Ampelphase 1000 Menschen kreu und quer gehen) überqueren. Und in der Electrocity bummeln gehen. Dort findet der Elektrofan jedes Kabel und jeden Stecker. Und die zusammengebauten Varianten- PCs, Bildschirme etc. Und vor allem natürlich die Spiele! Man darf die 3D Brillen ausprobieren, genauso wie die Spiele, um sich von der Qualität der PCs und Bildschirme zu überzeugen. Zum richtigen Spielen geht man in die Spielhallen. Wir sind einmal durchgeschlendert- eine infernalische Geräuschkulisse, die Menschen (meist Männer) sitzen dicht gedrängt vor den Automaten und wirken wie paralysiert.
In den Manga- und Anime-shops geht es etwas leiser zu, dafür sind die Regale prall gefüllt und die Pornomangas mit den (in unseren Augen) süßen großäugigen kleinen Mädchen in kurzen Röckchen und Megabusen füllen ebenfalls ganze Stockwerke.
Dieser Mädchenkult ist für uns etwas befremdlich. Es gibt eine Mädchenband AKB48, die absoluten Kultstatus hat. Aber wohl nicht nur Teenies, sondern vor allem Männer rennen auf die Konzerte. “Babymetall”- eine Mädchengruppe, die für mich aussehen, wie gerade dem Grundschulalter entwachsen.
Nun ja, vieles in Japan kommt uns bekannt und fast vertraut vor, manches eben auch nicht. Z.B. auch die Läden, in denen Hunde- und Katzenwelpen zum Kauf in den Schaufenstern ausgestellt werden. In kleinen Glaskästen sitzen sie einzeln auf einer Decke, kaum entwöhnt.
Nun nach vier Tagen, geht es nach Narita, zur Flughafenstadt. Dort werden wir uns auf die Suche nach Radkartons machen und morgen die Räder einpacken. Am Mittwoch abend fliegen wir nach Berlin, übernachten dort bei Freunden und starten am Freitag früh Richtung Magdeburg-schon in Begleitung eines Wolfsburge Freunde! Sonntags geht es dann die letzte Etappe von Magdeburg nach Wolfsburg.
Wer Lust hat uns auf den letzten Kilometern zu begleiten, ist herzlich willkommen. Damit Ihr uns findet, haben wir eine einfache Route gewählt. Wir werden gegen 16.30 Uhr in Wob ankommen. Unser OB Herr Mohrs wird uns mit dem Rad die letzte Strecke zum Rathaus begleiten, wo es wohl ein Foto geben wird.
Dann radeln wir nach Hause.
Hallo Ehepaar Witten,
ich habe in regelmäßigen Abständen die Reise per Internet verfolgt.
Es war alles höchst interessant. Man hat noch richtig was gelernt.
Dachte, dass Rückkehr erst im Sept. erfolgen sollte.
Für die letzten Etappen alles Gute.
Können aus mehreren Gründen leider nicht den Empfang in WOB miterleben.
G und W Ring vom ADFC Wolfsburg
Glückwunsch zu der tollen Leistung! Es war interessant, Eure Reise zu verfolgen. Gute Heimreise wünschen Elke und Hans-Jürgen Grabow
Ihre interessanten Reiseberichte und Eindrücke werden uns fehlen. Es war zu einer lieben Gewohnheit geworden, beinahe täglich zu schauen, wo Sie sind und was Sie erlebt haben, immer natürlich in der Hoffnung auf einen reibungslosen Verlauf der Reise. Eine gute Heimkehr wünschen Ihnen
Elvira und Peter Fischer
Wolfsburg
Hallo Ihr Zwei,
jetzt geht alles ‘plötzlich’ alles ganz schnell und schwups, Ihr seid wieder zuhause…
Einen guten Abschluss dieser unglaublich beeindruckenden Reise.
Gruß aus Hamburg
Rainer
Hallo Karin und Klaus,
jetzt wird es aber Zeit, dass ich Euch endlich mal schreibe. Seit letztem Jahr Ostern habe ich eure Berichte genossen und euren Weg verfolgt. Ihr schreibt und fotografiert einfach so toll, dass ich glaube, mich sehr gut in das was Ihr dort erlebt habt einfühlen zu können. Eure Erlebnisse und Begegnungen mit vielen Menschen dieser Welt regen mich an Euch nachzueifern, mal schau´n ob mein Traum von einer langen Radreise noch wahr wird.
Die Überschrift zu eurer letzten Beschreibung “Tokio” habt ihr meine ich genau richtig gewählt, und auch die Bilder sind sehr ausdrucksstark und stellen viele verschiedene Aspekte von Tokio dar.
Viele Grüße
aus Tiddische
Michael
hallo, Karin und Fritz,
es ist grossartig, dass ihr eure Weltradeltour ohne Blessuren geschafft habt und nun in Richtung Heimat startet. Ich freue mich sehr auf euer Heimkommen.
Alles Gute und liebe Grüsse. Inge
Liebe Karin, lieber Fritz ,
Nun hat eure Reise ein Ende und damit auch meine Teilhabe an euren Erlebnissen und Beobachtungen. Habt vielen Dank für das “Schlüsselloch zur Welt” das ihr eröffnet habt und stets so feinfühlig und interessant kommentiert habt!! Es war ein Vergnügen, euch zu “folgen”!
Eine gute (Wieder)Ankunft im neuen Alten wünscht
Astrid
Liebe Karin, lieber Fritz, ihr habt es geschafft, einmal um die Welt radeln. Herzlichen Glückwunsch. Eure Reiseberichte werden uns fehlen. Vielleicht fasst ihr es mal als Buch zusammen. Wir wünschen euch eine gute Rückreise und freuen uns auf euch. Liebe Grüße aus der Pommernstrasse.